Cecilien-Gymnasium in Düsseldorf Neue Fachräume statt Container

Düsseldorf · 12,5 Millionen Euro investiert die Stadt in die Erweiterung des Niederkasseler Cecilien-Gymnasiums. Schulleiterin Sabina Fahnenbruck und Schülersprecherin Britta Weiskircher erklären, warum das notwendig ist.

 Britta Weiskircher (l.) und Sabina Fahnenbruck sind froh, dass die Zeit der Enge und der Provisorien bald zu Ende geht.

Britta Weiskircher (l.) und Sabina Fahnenbruck sind froh, dass die Zeit der Enge und der Provisorien bald zu Ende geht.

Foto: Jörg Janßen

Am Ende geht es Sabina Fahnenbruck immer auch um die Qualität des Unterrichts. "Zuletzt war es so beengt, dass wir Fächer wie Physik, Chemie und Biologie in normalen Klassenräumen unterrichtet haben", sagt die Leiterin des Cecilien-Gymnasiums. Vor fünf Jahren wechselte sie von einer deutschen Auslandsschule im kolumbianischen Bogota an den Rhein. Seitdem hat sich das Problem verschärft, weil das zuletzt sanierte Gebäude aus den 1950er Jahren bereits im sechsten Jahr nacheinander fünf Klassen pro Jahrgang aufnimmt. Irgendwann wurde es so eng, dass Container mit Klassenräumen aufgestellt wurden.

"Meine Mitschüler freuen sich, dass sie die Enge bald hinter sich haben", sagt Schülersprecherin Britta Weiskircher. Selbst wird die junge Frau den Neubau nicht mehr erleben. Sie macht gerade ihr Abi und denkt an das nahe Schulende auch mit einem weinenden Auge. "In acht Jahren ist das ,Ceci' für mich ein Stück Heimat geworden."

Bis die zweigeschossigen Container-Provisorien abgebaut werden können, wird es noch etwas dauern. Am Freitag legten Oberbürgermeister Thomas Geisel und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche erst einmal den Grundstein für den dreigeschossigen, 3600 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Anbau mit Mensa, Klassen-, Mehrzweck- und Verwaltungsräumen.

Rund 12,5 Millionen Euro investiert die Stadt in den Ausbau der traditionsreichen Schule, deren erster Vorläufer bereits im Kaiserreich gegründet wurde. Fast 1000 Schüler gehen heute auf das "Ceci". Einige kommen aus dem rechtsrheinschen Teil der Stadt.

So wie Britta Weiskircher. "Ich wohne in Bilk, aber meine Eltern hat seinerzeit der bilinguale Montessori-Zweig sehr überzeugt." Wer in eine solche Klasse geht, werde beispielsweise in Politik oder Geschichte auf Englisch unterrichtet. "Hinzu kommt die für die Montessori-Pädagogik typische Freiarbeit, und die ermöglicht viel Kreativität", sagt die Schülersprecherin.

Ihre Rektorin dankte bei der kleinen Feierstunde den Architekten dafür, dass der in Angriff genommene Neubau optische Vorgaben des Altbaus aufgreifen wird. Das sei nicht selbstverständlich. Denn anders als in den Auslandsschulen sei es in Deutschland meist so, dass Repräsentanten und Entscheider der Stadt, Architekten und Bauleiter keinen persönlichen Bezug zu Schulbauvorhaben hätten.

"Wir, die Eltern, Schüler und Lehrer, müssen dann darum bitten, dass unsere Schule nachher noch als unsere Schule erkennbar ist. Und dass sich nicht einige Mitwirkende nur selbst verwirklichen und etwas Tolles und Neues bauen, was aber mit dem alten in keiner Verbindung steht", sagte Fahnenbruck.

Beim Erweiterungsbau sei dies gelungen, weil nun andere Steine für die Außenfassade bereit gestellt würden. "Sie nehmen die Farben unseres alten Gebäudes auf. Das stärkt die Corporate Identity nach innen und nach außen", sagt die Pädagogin. Skeptischer sieht sie unter eben diesem Gesichtspunkt der baulichen Ästhetik die neue Dreifach-Sporthalle, die ebenfalls auf dem Areal an der Schorlemerstraße entstehen wird.

Die Stadt lobte sie. Deren Vertreter seien bereit, viel Geld "in die Schulen und damit in unsere Zukunft zu investieren". Es bereite ihr Freude, "Leiterin an einer wirklich tollen Schule zu sein, für die Eltern kein Schulgeld zahlen müssen".

(jj)
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