Düsseldorf "Nette Toilette" soll Kosten sparen

Düsseldorf · Das Konzept sieht vor, dass Gaststätten und Geschäfte ihre Toilette zur Verfügung stellen und dafür Geld bekommen.

Nach der Düsseldorfer Straßenordnung ist das Urinieren auf Straßen und Anlagen wie Parks verboten. 35 Euro werden dafür vom Ordnungsamt kassiert. Und auch für Kinder gilt grundsätzlich das "Wildpinkel"-Verbot. Das bringt aber immer wieder Bürger in Stadtteilen mit einer nicht stark ausgeprägten Infrastruktur in Not. Man verspürt ein dringendes Bedürfnis, aber in der Nähe ist keine Toilette in Sicht. Seit Jahren fordern deshalb Mitglieder der Bezirksvertretung 5 und des Seniorenbeirates die Einrichtung von öffentlichen Toiletten.

Da der Bau einer neuen behindertengerechten und selbstreinigenden Toilette weit über 100.000 Euro kostet, hat die SPD- und FDP-Fraktion als Alternative die Einführung des Konzeptes "Nette Toilette" beantragt. Die Verwaltung soll nun die Rahmenbedingungen schaffen und die erforderlichen Finanzmittel bereitstellen, "um in allen Stadtteilen des Stadtbezirks 5 ausreichende Angebote an öffentlich nutzbaren Toiletten vorhalten zu können".

Das Konzept wurde von der Stadt Aalen entwickelt und von rund 150 Städten deutschlandweit übernommen. Auch in Düsseldorf, im Stadtbezirk 1, wird das Konzept als Pilotprojekt an fünf Standorten getestet. Bei der "Netten Toilette" werden Gaststätten und Geschäfte mit Aufklebern ausgezeichnet, in denen man eine Toilette unentgeltlich benutzen kann. Der Teilnehmer erhält in der Regel von der Stadt eine Aufwandsentschädigung, die Stadt spart im Gegenzug hohe Investitions- und Unterhaltskosten. Im Stadtbezirk 5 gibt es bisher nur im Nordpark im Stadtteil Stockum eine und in Kaiserswerth zwei öffentliche Toilettenanlagen, die allerdings am frühen Abend geschlossen werden.

Besonders für den Stadtteil Kalkum und für den dortigen Friedhof wird seit längerem eine Toilette für die Besucher gefordert, da es dort nur ein Dixiklo gibt.

(brab)
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