Düsseldorf Nach der WM ist vor dem Tischtennis-Boom

Düsseldorf · Der internationale Wettbewerb hat viel Aufmerksamkeit für den Sport gebracht. Mit seinem Ende muss das Interesse am Tischtennis aber nicht abebben. Platten gibt es in der Stadt jede Menge.

 Marcel Linke, Jugendwart im Tischtennisverein in Eller, hofft auch nach der WM auf weiter wachsende Begeisterung.

Marcel Linke, Jugendwart im Tischtennisverein in Eller, hofft auch nach der WM auf weiter wachsende Begeisterung.

Foto: Andreas Bretz

Am vergangenen Pfingstwochenende ging die Tischtennis-WM in Düsseldorf zu Ende. Mit großer Begeisterung schauten 58.000 Zuschauer an den acht Wettkampf-Tagen den fulminanten Duellen der Weltranglisten-Spieler zu.

Doch mit dem Ende der WM muss die Begeisterung für den Sport nicht gleich wieder abebben. Denn Düsseldorf ist mit 41 Tischtennis-Vereinen und -Abteilungen eine wahre Pingpong-Hochburg in Deutschland. Aber auch als Freizeitbeschäftigung ohne große Vorkenntnis ist der Sport ideal. Wer Lust auf mehr Tischtennis hat, braucht dafür schließlich bloß zwei Schläger, einen Ball und - natürlich - eine Platte mit Netz. Diese hat nicht jeder zuhause stehen, vielen Aktiven fehlt schlicht der Platz dafür.

Eine gut erreichbare Alternative bieten dafür viele öffentliche Spielplätze an. Denn laut Gartenamt der Stadtverwaltung sind an den rund 430 Spielplätzen der Stadt insgesamt 212 feste Tischtennisplatten aus Stein aufgebaut. Diese können jederzeit frei benutzt und bespielt werden.

Das freut vor allem die Vereine. "Natürlich ist es für Tischtennis als Randsportart sehr schön, dass diese Platten überall in der Stadt verfügbar sind. Viele aus unserem Verein kamen an diesen Orten mit dem Tischtennis erstmals in Kontakt", sagt Marcel Linke. Als Jugendwart der DJK Jugend Eller kennt er das Problem der Vereine, Nachwuchs für diesen Sport zu begeistern. "Leider muss man aber auch immer wieder feststellen, dass die Spielflächen beschädigt oder bemalt sind, und schlicht für andere Dinge missbraucht werden."

Die Gründe dafür sieht Linke aber nicht im mangelnden Interesse, sondern eher in der Natur des Sports. "Tischtennis ist nun mal eine Hallensportart, der Unterschied zwischen draußen und drinnen ist dabei groß. Das liegt vor allem an den Witterungsbedingungen durch Wind und Regen, die den Spielspaß und die Wettkampfbedingungen doch sehr beschränken können", sagt Linke. Bei gutem Wetter würden er und andere Vereinsspieler aber trotzdem auch mal gerne draußen auf den öffentlichen Platten spielen.

Eine Besonderheit für jede Wetterlage bietet dabei der Freizeitpark Ulenberg in Bilk. Denn dort befindet sich eine öffentliche Halle mit fünf Profi-Tischtennisplatten, die jeder ohne vorherige Anmeldung kostenlos nutzen kann. "Als Freizeitsportler, um mal ab und an zu spielen, ist das ideal", findet Lee Knöppel, der mit seinen Freunden gerade eine Partie "Rundlauf" spielt. Dabei umkreisen mehrere Akteure im Laufschritt die Platte und versuchen, den Ball mit einem Schlag auf dem Spielfeld zu halten. Wer es nicht schafft, scheidet aus. Die beiden Übriggebliebenen machen den Sieger unter sich dann in einem klassischen Satz-Duell aus.

"Die Platten sind zwar schon etwas älter, aber so ein tolles Angebot gibt es ja sonst nirgendwo", sagt auch Marco de Luca. Obwohl er selbst auch im Verein spielt, trifft der Tischtennis-Fan sich wöchentlich mit einer Gruppe von 20 Hobbyspielern zum lockeren Schlagabtausch. Von dem ein oder anderenTreffen profitiert dann natürlich auch die eigene Technik, findet sein Gegenüber Frank Lerch.

An Wochenenden oder Feiertagen sollte man aufgrund des Andrangs schon ein bisschen Wartezeit mitbringen. Wen die sommerlichen Temperaturen aber eher ins Freie ziehen, der findet vor der Halle natürlich auch die klassischen Steinplatten wieder.

(RP)
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