Düsseldorf Moritz Führmann spielt den Anwalt

Düsseldorf · Der Publikumsliebling des Düsseldorfer Schauspielhauses ist ab Mai in einer neuen ARD-Serie zu sehen.

 Moritz Führmann hatte bei den Dreharbeiten in Düsseldorf keinen Heimvorteil - er hatte nämlich keine Außenaufnahmen.

Moritz Führmann hatte bei den Dreharbeiten in Düsseldorf keinen Heimvorteil - er hatte nämlich keine Außenaufnahmen.

Foto: Kai Schulz

Eine derart friedliche Ko-Existenz der Rivalinnen vom Rhein ist bemerkenswert. Die Anwaltsserie "Falk" mit Fritz Karl in der Titelrolle spielt eindeutig in Düsseldorf. Der Vorspann zeigt Medienhafen, Gehrybauten, Fernsehturm und Kniebrücke. Liebevoll werden die Motive immer wieder aufgegriffen. Ja, unsere Stadt kommt gut weg und wirkt auch mit ihrer nächtlichen Kulisse attraktiv. Gedreht wurde der Sechsteiler überwiegend in Köln. Im TV-Studio von Porz und im Szene-Restaurant "Acht", das in der Serie "Das Lokal" heißt. Es gehört Falk, der seinen Job als Anwalt vorübergehend hingeschmissen hat. Dort fand gestern ein Pressetermin statt - mit WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn, Autor Peter Güde ("Mord mit Aussicht", "Stromberg"), Regisseur Peter Stauch (Folgen 3 bis 6) und den Hauptdarstellern.

Den Gegenpol zum sperrigen Anwalt Falk bildet der korrekte Bitz. Mit dieser Rolle schließt sich für Moritz Führmann ein Kreis. Bevor er sich dem Theater zuwandte und am Düsseldorfer Schauspielhaus zum Publikumsliebling wurde, hatte er in Passau zwei Jahre Jura studiert.

"Als ich etliche Semester abstrakte Vertragsvorschriften vor mir hatte, stieg ich aus und habe es nie bereut", erzählt er. "Ich bin sehr glücklich als Schauspieler. Aber ich freue mich, dass ich endlich mal ein Anwalt sein darf." Zur Vorbereitung habe er einige alte Studienkollegen angerufen und alte Zeiten aufgewärmt. Was glaubt er, welche Art Jurist wäre denn aus ihm geworden? "Sicher kein so unkonventioneller wie Falk, aber auch nicht das fleißige Bienchen, das alles streng nach Gesetz durchzieht", vermutet er. Über ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl verfüge er allerdings schon: "Es gefiel mir, das in die Rolle einzubringen."

Während Moritz Führmann keine Außenaufnahmen in Düsseldorf und damit keinen Heimvorteil hatte, sieht man Fritz Karl recht häufig im Medienhafen oder wie er beim Wagen von Lina's Deli pausiert. Diese Szenen hat er besonders genossen. "Ich finde, Düsseldorf ist eine unglaublich schöne Stadt", schwärmt der Österreicher. "Im Gegensatz zu Köln, wo schon so oft gedreht wurde, gibt es noch tolle Ecken, die sehr viel hergeben." Eine weitere Verbindung ist familiärer Art: Seine Frau Elena Uhlig stammt aus Düsseldorf. Fritz Karl ist auch privat dem guten Essen zugetan, er liebt die hiesigen japanischen Restaurants, Roberts Bistro und das Schiffchen in Kaiserswerth, wo er seinen 50. Geburtstag feierte.

In der Serie erfährt man nicht sofort, warum er als Anwalt ausstieg und sein Glück als Gastronom versuchte. Sein Lokal steht vor der Pleite, als er den Lockruf seines alten Chefs erhält und widerborstig reagiert: "Ich kann nicht mit Menschen. Und mit Mandanten schon gar nicht." Notgedrungen kehrt er in die Kanzlei zurück, wo inzwischen Tochter Sophie das Regiment übernommen hat. Die überaus korrekte Rechtsanwältin hält wenig von Falk. Als der Senior ihn mit "willkommen daheim" begrüßt, motzt sie: "Mach halblang, Papa."

Eine facettenreiche Rolle für Mira Batuschat, die vergnügt berichtet: "Seit 20 Jahren wohne ich schon in der Nähe von Düsseldorf, endlich durfte ich hier das erste Mal drehen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort