Düsseldorf Mit der App als Radfahrer durch die Stadt

Düsseldorf · Passend zum Start der Tour de France im kommenden Jahr startet das Rathaus eine Kampagne für den Radverkehr. Dabei wird für das Fahrrad als Verkehrsmittel geworben. Kernstück ist eine App mit Navigation, Touren und viel Service.

 Das Team der "Radschlag"-Kampagne fuhr gestern durch die Innenstadt, hier vor den Schadow Arkaden an der Blumenstraße.

Das Team der "Radschlag"-Kampagne fuhr gestern durch die Innenstadt, hier vor den Schadow Arkaden an der Blumenstraße.

Foto: Andreas Bretz

Die bunte Truppe war am Donnerstag weder zu übersehen noch zu überhören: Rund 30 Radfahrer mit giftgrünen Jacken zogen - begleitet von einem Musik-Rad und einer rollenden Kaffee-Bar - durch die Innenstadt. Mit dabei: Verkehrsdezernent Stephan Keller und Verkehrsamtsleiterin Andrea Blome. Mit Mitarbeitern und Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs machten sie Werbung für die neue Fahrrad-Kampagne der Stadt.

Die steht unter dem Titel "Radschlag" und soll die Aufmerksamkeit auf den Radverkehr in Düsseldorf lenken. "Das Fahrrad spielt in unserer Verkehrspolitik eine entscheidende Rolle", sagt Oberbürgermeister Thomas Geisel. Denn es sei ein raumsparendes und sehr effizientes Verkehrsmittel. Der Grand Départ der Tour de France 2017 in Düsseldorf soll mehr als ein dreitägiges Ereignis sein und nachhaltig Spuren im Radwegenetz hinterlassen. "Wir wollen einen Bewusstseinswandel herbeiführen", sagt Keller. "Wir haben viel geschafft, es ist aber noch einiges zu tun."

Neben Werbeaktionen, Plakaten und Kino-Spot wurde dafür auf der städtischen Homepage eine Seite eingerichtet (www.duesseldorf.de/radschlag), auf der Nachrichten, Kontaktpersonen wie der Fahrradbeauftragte Steffen Geibhardt sowie die eigens entwickelte App zu finden sind. Die App für Smartphones und Tablets enthält eine spezielle Navigations-Funktion für Radfahrer mit den Routen-Optionen "schnell", "ruhig" oder "grün". Zudem sind ausgewählte Routen, Radverleih, Werkstätten, Händler und E-Bike-Ladestationen aufgeführt.

"Ich bin begeistert, das ist etwas, das wir schon lange brauchen", sagt Gabriele Plocharzik, als sie beim Halt der Kampagnen-Truppe auf dem Schadowplatz davon erfährt. Sie sei Alltagsradlerin und Mitglied einer Gruppe, die am Wochenende gerne lange Touren macht. Mit der App wäre dies auch innerhalb Düsseldorfs möglich. Auch Helmut und Brigitte Hurtz aus Meerbusch, die mit den Rädern einen Ausflug nach Düsseldorf machen, sind neugierig: "Wir werden das auf alle Fälle runterladen und ausprobieren."

Zum Start der Kampagne war auch Tour-de-France-Chef Christian Prudhomme angereist. Er machte klar, dass Spitzensport und Radverkehr durchaus miteinander zu tun haben. In London habe sich die Zahl der Radwege in den Jahren nach dem Grand Départ deutlich erhöht. Dass 2017 wie in diesem Jahr wegen der Terroranschläge erhöhte Sicherheitsvorkehrungen für das Rennen gelten, hofft er nicht.

Einen Vorgeschmack auf den Tour-Start soll der Radsport-Tag am 18. September geben. Ex-Radprofi Sven Teutenberg stellte das Programm vor, das das 47. Radrennen auf der Kö sowie unter dem Titel "Race am Rhein" ein zweigeteiltes Rennen entlang der Tour-Strecke vorsieht. Erst fahren Nachwuchsfahrer die Strecke mit Bergetappe. Später kann jeder dabei sein, der sich anmeldet (ab Montag unter www.raceamrhein.de). Zwei Strecken sind möglich: 46 Kilometer (Mindesttempo im Schnitt 25 km/h) oder 92 Kilometer (mind. 30 km/h).

(dr)
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