Düsseldorf Mehr Unfälle und Diebstähle im Osten der Stadt

Düsseldorf · Polizei-Statistik 2015 für den Stadtbezirk 7 wurde in der Bezirksvertretung vorgestellt.

 An der Kreuzung Dreherstraße / Torfbruchstraße kommt es beim Abbiegen immer wieder zu Unfällen.

An der Kreuzung Dreherstraße / Torfbruchstraße kommt es beim Abbiegen immer wieder zu Unfällen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Zahlen der Unfall- und Kriminalitätsentwicklung 2015 für den Stadtbezirk 7 sind nicht gravierend oder gar angsteinflößend, beweisen aber dennoch, dass auch der vermeintlich idyllische Osten Düsseldorfs keine Insel der Glückseligkeit ist.

Irmgard Baumhus, Leiterin der Polizeiinspektion Nord, stellte die Statistik in der Bezirksvertretung 7 vor. Demnach entfielen im Vorjahr gerade einmal vier Prozent aller in Düsseldorf begangenen Straftaten auf die Stadtteile im Osten (insgesamt 2679), dennoch ist ein leichter Anstieg (plus 48) im Vergleich zu 2014 zu verzeichnen. Vor allem Gerresheim hatte darunter zu leiden (77 Fälle mehr). Diese Tendenz lässt sich nicht zuletzt bei der Straßenkriminalität (etwa Körperverletzung oder Taschendiebstahl, aber auch Diebstahl aus Autos) ablesen (plus 51 in Gerresheim).

Diebstähle aus Autos bereiten der Polizei dabei die größten Sorgen. Baumhus: "Wir haben es hier mit organisierten Banden, größtenteils aus dem osteuropäischen Raum, zu tun, die es vorzugsweise auf Navis und Airbags abgesehen haben. Die kommen über die Autobahn und sind dann auch ganz schnell wieder weg. Da sind Ermittlungen schwierig." Gleiches gelte für Wohnungseinbrüche. "Der Wohlstand hier ist bekannt und wirkt sich als Magnet aus", erklärte Baumhus. Aber: "Wir haben den Druck erhöht, im ersten Quartal 2016 ist ein Rückgang der Wohnungseinbrüche zu verzeichnen." Eine zentralisierte Sachbearbeitung ebenso wie gezieltere Verkehrskontrollen (eben da, wo es viele Einbrüche gibt) hätten Früchte getragen.

Besorgniserregend ist der Anstieg der Verkehrsunfälle, wobei 13 Personen mehr als noch 2014 zu Schaden kamen. Es gab einen tödlichen Unfall auf der Grafenberger Allee. Auch die Zahl an Fahrerfluchten steigt. Die Ich-bin-dann-mal-weg-Mentalität, so Baumhus, zahle sich aber nicht aus: "Die Aufklärungsquote ist relativ hoch, wenn man Bagatelldelikte mal außer Acht lässt." Erfreulich: Rückläufig ist die Zahl der Kinder (minus acht) und Senioren (minus zwölf), die an Verkehrsunfällen beteiligt sind. So genannte Unfallhäufungsstellen gebe es im Stadtbezirk 7 exakt eine, erklärte die Polizeidirektorin. Das ist die Kreuzung Dreherstraße / Torfbuchstraße. Vor allem wenn Autofahrer von der Dreherstraße kommend in die Torfbruchstraße abbiegen wollen, knallt es häufiger mal. Schwerverletzte habe es dabei aber zum Glück nicht gegeben.

Bei der anschließenden Frage- und Antwort-Runde in der Sitzung der Bezirksvertretung wollten es die Politiker noch etwas genauer wissen: Wie hoch denn die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen insgesamt in Düsseldorf sei? "Sie liegt bei 9,4 Prozent", musste Baumhus einräumen, die dennoch optimistisch ist, dass sich die Polizei auf dem richtigen Weg befindet: "Ganz klar, uns gehen noch zu viele durch die Lappen. Aber die getroffenen Maßnahmen zeigen Wirkung, und das spricht sich rum."

(RP)
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