Mülldetektive - Eine Aktion von Awista und Rheinischer Post Mehr nachdenken, weniger wegwerfen

Düsseldorf · Immer wieder landen Dinge unnötig im Müll. Das kann man mit ein bisschen Nachdenken häufig vermeiden und spart damit Geld und schont die Umwelt. "Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht", sagt Eva-Maria Bisgens deshalb.

 Eva-Maria Bisgens von der Awista zeigt den Jungen und Mädchen des Kindergartens an der Linde die Tellerbesen einer Kehrmaschine.

Eva-Maria Bisgens von der Awista zeigt den Jungen und Mädchen des Kindergartens an der Linde die Tellerbesen einer Kehrmaschine.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

An diesem Vormittag sind zwei Mädchen und sieben Jungen vom Kindergarten an der Linde aus Hubbelrath zu Gast. Dass sie sich schon gut mit Abfällen auskennen, merkt man sofort. Auf der Wiese des Awista-Geländes ruft ein Junge: "Ich habe Dreck gefunden" und hebt die Verpackungsfolie von einem Schokoriegel auf. Eva-Maria Bisgens freut sich und schlägt vor, den Weg zu den Müllfahrzeugen für eine Demo zu nutzen. Und so rufen die Kinder beim Marschieren in Zweierreihen im Chor: "1,2,3,4, eine saubere Straße wollen wir. Wenn wir es nicht machen, tut es keiner. Wir werfen unseren Müll in den Mülleimer."

 Modedesignerin Annekathrin Metzler fertigt aus ausgedienter Awista-Kleidung Taschen an.

Modedesignerin Annekathrin Metzler fertigt aus ausgedienter Awista-Kleidung Taschen an.

Foto: andreas bretz

Später gibt es bei den Müll- und Kehrfahrzeugen viel zu entdecken. Zum Beispiel ein Stück Eisendraht, das man manchmal auf der Straße findet. Die Kinder dürfen raten, was es ist. Ein Junge weiß schon Bescheid: "Eine Borste von der Kehrmaschine", ruft er. Weil sie nicht so viele Kinder sind, dürfen alle einmal auf dem Beifahrersitz des großen Müllwagens Platz nehmen und die Rückspiegel zählen. Fünf sind es und dazu der Bildschirm von einer Videokamera, damit der Fahrer sieht, was hinter dem Wagen passiert. Zum Schluss liefern sich die Kindern noch ein kleines Tonnenrennen.

Für das Spielen und Lernen im Kindergarten oder in der Grundschule können sich die Gruppen verschiedene Koffer von der Awista ausleihen. Damit kann man zum Beispiel lernen, wie man Kompost macht, aus Altpapier neues Papier schöpft, Müll richtig trennt und vieles mehr. Eva-Maria Bisges gibt Kindern und Erwachsenen außerdem Tipps, wie sie Müll vermeiden können, etwa beim Einkaufen und Essen. Zu viele Nahrungsmittel werden weggeworfen: pro Person 62 Kilogramm im Jahr. Dabei kann man beispielsweise aus Gemüseresten eine Suppe machen. Milch und Joghurts sind oft noch gut zu genießen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum, das auf der Packung steht, überschritten ist. Also nicht sofort wegwerfen, sondern erst einmal schauen, schnuppern und probieren, wie es schmeckt. Auch wer beim Einkaufen eine Tasche mitnimmt, entlastet die Umwelt.

"Es geht um kleine Sachen, man muss nur daran denken", sagt Eva-Maria Bisgens. Wer Hefte und Taschentücher aus Altpapier nutzt, bewahrt damit Bäume vor dem Abholzen. Und schließlich kann man mit vielen Dingen und ein wenig Fantasie noch gut etwas anderes machen. Die Awista etwa schenkt die Berufskleidung ihrer Mitarbeiter dem Laden "Plup" an der Ackerstraße, wenn die Leuchtstreifen abgenutzt sind. Die Modedesignerin Annekathrin Metzler fertigt daraus Taschen, Rucksäcke, Turnbeutel und Mäntel für Hunde. Auch so landen Sachen nicht auf dem Müll, sondern erfüllen einen neuen Zweck. "Wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, bringt das schon eine Menge", sagt Eva-Maria Bisgens.

(RP)
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