Serie Worauf Man Sich 2016 In Den Stadtbezirken Freuen Kann Mehr Bürgerbeteiligung für den Stadtbezirk 1

Düsseldorf · Vom Ekiso-Projekt über Radwegeausbau bis Stadtteilkonferenz: Die Innenstadt ist nicht nur wegen der vielen Baustellen in Bewegung.

 Für den Reeser Platz in Golzheim sollen Studenten ein antimilitaristisches Denkmal entwickeln.

Für den Reeser Platz in Golzheim sollen Studenten ein antimilitaristisches Denkmal entwickeln.

Foto: RED

Stadtbezirk 1 Im Stadtbezirk 1 liegen so gut wie alle großen Bauprojekte, die es aktuell in Düsseldorf gibt. Nun könnten Spötter sagen, Stadtteilpolitiker haben doch so gut wie kein Mitspracherecht, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge in der Landeshauptstadt geht. Aber der Eindruck täuscht: In der Regel wird ein neues Bauvorhaben oder der Fortschritt eines solchen erst in der Bezirksvertretung vorgestellt, ehe es in die einzelnen Ausschüsse geht. Anregungen, augenfällige Defizite oder Versäumnisse in der Planung werden so schon in einem frühen Stadium angesprochen und können korrigiert werden.

 Die Immermannstraße soll im Rahmen des Ekiso-Projektes in diesem Jahr aufgewertet werden. Anlieger haben an dem Konzept mitgewirkt.

Die Immermannstraße soll im Rahmen des Ekiso-Projektes in diesem Jahr aufgewertet werden. Anlieger haben an dem Konzept mitgewirkt.

Foto: Anne Orthen

So ist es nicht verwunderlich, dass zum Beispiel die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Sabine Schmidt (CDU) sich nicht mit Kleinkram beschäftigt, wenn man sie danach fragt, auf was sie sich 2016 besonders freut im Stadtbezirk 1. Sie nennt die Fertigstellung des Corneliusplatzes oder den Abschluss der Bauarbeiten für die Wehrhahnlinie und des Tunnels am Kö-Bogen. "Somit können die Arbeiten zur Gestaltung der Oberfläche in vielen Bereichen ihren Gang nehmen, und es wird noch sichtbarer, welche Lebensqualität im Bereich des Kö-Bogens und der Schadowstraße entsteht." Aber auch die Neugestaltung von Breite und Kasernenstraße mit großzügigen Radwegen, die durch den Wegfall der Straßenbahn ermöglicht wird, ist für sie ein wichtiger Punkt. In Derendorf nennt Schmidt die (zumindest teilweise) Fertigstellung der Hochschule an der Münsterstraße als bedeutenden Eckpunkt: "Durch den Zuzug der Studenten wird der Stadtteil ein ganz neues Flair entwickeln." Nicht zuletzt sei die Umsetzung der Maßnahmen des Ekiso-Projekts (Entwicklungsgebiet Innenstadt Süd-Ost) unter Einbindung der Anlieger ein Meilenstein für eine Verbesserung der Qualität im Viertel rund um den Hauptbahnhof.

An den letzten Punkt knüpft Sebastian Rehne (FDP) an und hebt dabei besonders die geplante Neugestaltung der Immermannstraße hervor. Auch Rehne nennt Wehrhahnlinie, Schadowstraße und Kö-Bogen II als zwangsläufig wichtige Themen für das neue Jahr. Zudem könne er kaum den Frühling erwarten, "wenn unsere Parks nach Orkan Ela mit den vielen Ersatzpflanzungen wieder grünen". Nicht vergessen werden sollte die Renovierung des Spielplatzes am Schwanenmarkt. Auf ein Projekt, das die Liberalen in der Bezirksvertretung 1 erst ins Rollen gebracht haben, ist er sehr gespannt: die Umsetzung der Maßnahmen zur Aufwertung des Rochusmarktes, etwa die Einrichtung von Unterflurcontainern.

Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner (SPD) unterstreicht den beabsichtigen Ausbau der Bürgerbeteiligung: "Wir planen die erste Stadtteilkonferenz, bei der Optimierungsvorschläge und Ideen der Bürger erfragt werden, um diese Erkenntnisse dann in unsere Planungen einzubinden." Bei der Neugestaltung der Schadowstraße setzt Spillner sich vehement für einen Fahrradweg ein, "wird dieser nicht realisiert, fahren die Radfahrer doch kreuz und quer". Der Radwegeausbau, aber auch die Schaffung von mehr Abstellmöglichkeiten für Räder, etwa an S-Bahnhöfen, genießt bei der Bezirksbürgermeisterin einen hohen Stellenwert. Darüber hinaus legt sie ihr Augenmerk auf eine Steigerung der Attraktivität von Kinderspielplätzen. Ganz konkret soll 2016 eine Matschanlage auf dem Anna-Spielplatz in Derendorf realisiert werden. Nicht zuletzt möchte die Sozialdemokratin die Weichen für ein antimilitärisches Denkmal auf dem Reeser Platz stellen, Studierende der Hochschule und Künstler sollen dafür Entwürfe kreieren. "Wir haben in Düsseldorf kein Denkmal, das an den antimilitaristischen Widerstand oder an Deserteure erinnert. Das soll sich ändern."

Annette Klinke (Grüne) hält die Realisierung eines solchen Denkmals ebenfalls für wichtig. Auf ihrer Agenda stehen darüber hinaus Aktionen für die "Orte der Erinnerung" wie die Eröffnung des Lernorts Alter Schlachthof. Natürlich steht die spürbare Verbesserung des Radverkehrs ganz oben auf der Aktionsliste der Grünen, ebenso die praktizierte Bürgernähe bei der Stadtteilkonferenz. Bedeutend werde die Fertigstellung der Parkpflegewerke und deren Umsetzung für Hofgarten oder Rheinpark sein. "Und vielleicht werden ja auch die Baustellen in unserem Stadtbezirk etwas weniger, wenn die Wehrhahnlinie endlich läuft."

(RP)
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