Düsseldorf Maxhaus: Diskussion um abgehängte Kreuze

Die abgehängten Kreuze aus Düsseldorfer Gerichten könnten in den Räumen der CDU-Geschäftsstelle aufgehängt werden: Das schlug gestern Bürgermeister Friedrich Conzen vor.

 Standen auf dem Podium: Superintendent Ulrich Lilie, Ministerin Roswitha Müller-Piepenkötter und Stadtdechant Rolf Steinäuser.

Standen auf dem Podium: Superintendent Ulrich Lilie, Ministerin Roswitha Müller-Piepenkötter und Stadtdechant Rolf Steinäuser.

Foto: RP, Christoph Göttert

Der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion gab der Debatte um die fehlenden Kreuze neuen Auftrieb. Das Kreuz könne beim Umzug der Gerichte nicht einfach wie ein Umzugskarton entsorgt werden, so Conzen. "Wir bitten die Gerichte, ihre Entscheidung zu überdenken."

Bei der Podiumsdiskussion gestern abend im Maxhaus setzte sich auch Karin Kortmann, Düsseldorfer SPD-Vorsitzende und Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, für eine höhere Wertschätzung des christlichen Symbols ein: "Ich habe das Gefühl, die Kreuze werden wie Sperrmüll behandelt", so Kortmann. Zu der Podiumsdiskussion hatten die evangelische und die katholische Kirche gemeinsam eingeladen. Neben Kortmann stellten sich NRW-Justizmisterin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) und Grünen-Landtagsabgeordnete Monika Düker der Debatte.

Begrüßt wurden die Teilnehmer von Stadtdechant Rolf Steinhäuser und Superintendent Ulrich Lilie. Ministerin Müller-Piepenkötter erklärte sich einverstanden mit der Praxis, Kreuze abzuhängen: "Wir müssen uns bewusst machen, dass nur noch in fünf Prozent der Gerichtssäle Kreuze hängen." Gläubige müssten auf anderem Wege versuchen, das Christentum im öffentlichen Leben zu verankern. Monika Düker verwies auf die weltanschauliche Neutralität der Gerichte. Superintendent Lilie war anderer Meinung: Als Zeichen kultureller Identität soll das Kreuz in den Gerichten erhalten bleiben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort