Name und Nachricht Martin-Sebastian Abel - vom Landtag in die Bank

Düsseldorf · Martin-Sebastian Abel (32) war ein politischer Frühstarter: Mit nur 20 Jahren kandidierte er erstmals für den Landtag, mit 27 Jahren gelang dem Grünen 2012 der Einzug ins Parlament. So früh, wie die Abgeordnetenlaufbahn begann, ist sie allerdings auch wieder zu Ende gegangen: Die Grünen fuhren bei der Landtagswahl im Mai 2017 ein mieses Ergebnis ein, für Abel auf Listenplatz 18 reichte es nicht.

Name und Nachricht: Martin-Sebastian Abel - vom Landtag in die Bank
Foto: Arne Lieb

Der Düsseldorfer, der auch in der Bezirksvertretung seines Heimatstadtteils Flingern aktiv war, hat seit August eine neue Wirkungsstätte. Die befindet sich an der Kavalleriestraße, also in der Nachbarschaft des Parlaments: Aus dem Abgeordneten ist ein Banker geworden. Abel ist für die NRW-Bank tätig, also die landeseigene Förderbank.

Dem politischen Geschehen ist er damit nicht nur räumlich nahe geblieben: Der gut vernetzte Ex-Abgeordnete soll den Kontakt zwischen Parlamentariern und Bank pflegen, oft ist er dafür im Landtag unterwegs. Er sei dabei Ansprechpartner für alle Fraktionen, betont Abel. Die Zeiten der politischen Auseinandersetzung sind also vorerst vorbei. Trotzdem will er nicht seine politische Herkunft verleugnen. "Ich bleibe ein Grüner", sagt er.

Beruflich hatte Abel eigentlich ganz andere Pläne: Er hatte evangelische Theologie studiert und wollte Pfarrer werden. Im Landtag wurde er Sprecher seiner Fraktion für den Tierschutz und engagierte sich gegen Tierversuche und Delfinarien. 2015 übernahm er auch den sperrigen Themenbereich Finanzen - eine Vorbereitung, die ihm jetzt zugute kommt. Der neue Banker hat übrigens entschieden, das Kapitel Landtagsmandat abzuschließen: Während der Düsseldorfer Kollege Stefan Engstfeld mit Listenplatz 16 jüngst nachgerückt ist, würde Abel auf das Mandat verzichten, falls zwei weitere Grüne gehen.Arne Lieb

(RP)
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