Düsseldorf Marion Hörsken will das Image der Industrie verbessern

Düsseldorf · Die 38-Jährige ist neue IHK-Geschäftsführerin für Industrie, Innovation und Umweltschutz.

 Marion Hörsken hat mit der Etablierung der "Langen Nacht der Industrie" viel für die Imagebildung der Unternehmen geleistet.

Marion Hörsken hat mit der Etablierung der "Langen Nacht der Industrie" viel für die Imagebildung der Unternehmen geleistet.

Foto: IHK

Marion Hörsken ist seit dem 1. April die neue Geschäftsführerin der Abteilung Industrie, Innovation und Umweltschutz bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf, sie folgt auf Klaus Zimmermann (64). Als Ex-Geschäftsführerin des Vereins "Zukunft durch Industrie" ist sie mit einem der wichtigsten Themen ihres künftigen Aufgabenbereichs bestens vertraut: der Verbesserung des Images der Industrie. Das hat sie während ihrer früheren Tätigkeit in der von der IHK unterstützten Gesellschaftsinitiative federführend vor allem durch ein, wie man heutzutage so schön sagt, Leuchtturmprojekt erreicht: "Sie haben die ,Lange Nacht der Industrie' zu einem Erfolgsmodell in Sachen Industrieakzeptanz gemacht", lobte IHK-Präsident Ulrich Lehner bei der Einführung.

"Die Welt ist komplexer geworden, die Zusammenhänge sind erklärungsbedürftig", sagt Hörsken. Dabei sei die Industrie nach der Weltwirtschaftskrise zu sehr in Vergessenheit geraten. Man habe mit dem dem Verein, in dem "ausschließlich Idealisten" säßen, die ihre eigenen Interessen hinten anstellten und mit viel Leidenschaft agierten, die "Relevanz der Produktion" vor Ort hervorheben wollen. "Mit der ,Langen Nacht der Industrie', der bundesweit größten Ausgabe, ist uns das zum Beispiel ganz gut gelungen." Es werde eben nicht alles in China oder Indien hergestellt", betont Hörsken, die nach ihrem Wechsel zur IHK nun einen Sitz im Vorstand des Vereins anstrebt.

Sie will die Bedeutung der Industrie weiter hervorheben. "Wir haben in Düsseldorf den zweitgrößten Industriestandort in NRW, und es kann nicht schaden, das der Stadtverwaltung und dem OB immer wieder mal vor Augen führen", sagt Hörsken. "Es gibt nicht nur Henkel, sondern auch andere Unternehmen, die dank der Bereitstellung vieler Arbeitsplätze Anerkennung und Respekt verdienen."

Womit sie bei einem weiteren Schwerpunkt ihrer neuen Tätigkeit wäre: Der vor fünf Jahren aufgelegte Masterplan Industrie wird maßgeblich von der IHK begleitet. Ein wichtiger Faktor dabei ist laut der Abteilungsleiterin die Flächenfrage: "Die Industrie braucht Flächen, sonst ist es schwierig, wichtige Unternehmen am Standort zu halten. Es macht aber auch keinen Sinn, die Themen Wohnen und Industrie gegeneinander auszuspielen, wie es zum Beispiel im Hafen in der Vergangenheit schon geschehen ist."

Marion Hörsken, eine von zwei Frauen auf der sieben Geschäftsführer umfassenden zweiten Führungsebene bei der IHK unter Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen, will und kann sich bei der neuen Aufgabe aber nicht allein auf die Industrie konzentrieren. Neben Innovation, Umweltschutz, Energie und Kooperation mit Hochschulen gelte vor allem die Digitalisierung als ein "abendfüllendes" Thema, das im Fokus stehen wird. Anknüpfen an die Leistungen ihres Vorgängers könne sie beim Netzwerken, einer Tätigkeit, die nicht hoch genug einzuschätzen sei. "Vieles geht heute nur über Zusammenarbeit und Kooperationen, wer sein Kirchturmdenken nicht ablegt, hat in der Wirtschaft kaum eine Zukunft", sagt Hörsken, die in Kempen lebt.

Klaus Zimmermann, seit 30 Jahren bei der IHK, geht in den Ruhestand. Seine Fußspuren seien groß, so Lehner, der jedoch überzeugt ist, mit Marion Hörsken die perfekte Nachfolgerin gefunden zu haben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort