Düsseldorfer Schulen Marie-Curie-Gymnasium 50 Jahre alt

Düsseldorf · Die Vielfältigkeit und das Engagement in Sachen Bildung zeigten sich beim Festakt zum Jubiläum, der in erster Linie von Schülern gestaltet wurde. Das Gymnasium kooperiert mit Kulturinstituten sowie Wirtschafts- und Sozialunternehmen der Stadt.

Eine gute Schule braucht Engagement der Lehrer, der Schüler und auch der Eltern. Gemessen daran ist das Marie-Curie-Gymnasium eine sehr gute Schule. Der Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Gerresheimer Gymnasiums war ein Beleg dafür. Schüler waren die Hauptakteure beim Festprogramm, das ihren Einsatz bei Unterrichtsprojekten und Arbeitsgemeinschaften widerspiegelte. Angefangen über Schattenspiele zu Lebenssituation der Namensgeberin, der Nobelpreisträgerin für Chemie und Physik Marie Curie, über präzise Orchestermusik mit Filmhits, Gummibärchen-Kindermusical, Sport wie anno dazumal, Poetry-Slam bis hin zur Ursonate aus Wortfetzen des Dadaisten Kurt Schwitters sollte es "das breite Spektrum der Angebote des Gymnasiums zeigen", so Schulleiter Norbert Münnix bei der Eröffnung des Festaktes.

Ein Vorbild für Engagement hat das als reine Mädchenschule gegründete und seit 1972 edukative Gymnasium in seiner Namensgeberin Marie Curie, die durch ihre wissenschaftliche Neugier bahnbrechende Entdeckungen zur Radioaktivität gemacht hat und sich zudem sozial engagierte. Die Voraussetzung für ihren Aufstieg — gute Schulbildung und Erziehung zum eigenständigen Menschen — gehören auch heute zum Bildungsgut, sagte RP-Chefredakteur Sven Gösmann in seinem Festvortrag und nannte am Beispiel von vier weiteren Frauen Aspekte von Bildung, die weitergegeben werden müssten: Zivilcourage, wie sie die farbige Näherin Rosa Parks im amerikanischen Montgomery als Vorkämpferin für Gleichberechtigung bewiesen habe; Fleiß und Beharrlichkeit, mit denen sich die Spitzen-Klarinettistin Sabine Meyer bei den männerdominierten Berliner Philharmonikern durchgesetzt habe; Herzens- und Lebensbildung von Anne Frank, die aus dem Tagebuch des verfolgten jüdischen Mädchens sprechen; und das klare, eigenständige Denken der Kanzlerin Angela Merkel, die Prozesse von ihrem Ende her bedenke. Auf diese unterschiedlichen Aspekte der Bildung müsse eine Schule Wert legen.

Dabei müssen der gesellschaftliche Wandel und die neuen Rahmenbedingungen beispielsweise durch IT-Kommunikation beachtet werden, sagte Juliane Krüger, Dezernentin der Bezirksregierung. Deshalb würden sich Schulsysteme und Lehrpläne immer wieder ändern.

Den Wandel der Gesellschaft bekommen die Schüler auch durch viele Kooperationen mit, die das Gymnasium geschlossen hat. Wegen des künstlerischen Schwerpunkts gibt es Kooperationen mit dem Museum Kunstpalast und dem Opernhaus. Das soziale Engagement, das sich in Sozialpraktika der Schüler zeigt, wird gestützt durch die Zusammenarbeit mit der Diakonie Düsseldorf, Einblicke in die Wirtschaft geben Praktika bei der Messe Düsseldorf, und Natur- und Umweltschutz können durch die Kooperation der Waldschule im Wildpark vertieft werden. Das zeige, "dass das Marie-Curie-Gymnasium zum unverzichtbaren Bestandteil von Gerresheim und von der gesamten Stadt geworden ist", erklärte Oberbürgermeister Dirk Elbers in seinem Grußwort zum Festakt. Auch das eine Frucht des besonderen Engagements einer Schule.

(RP)
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