Krippenspiel in Düsseldorf Maria ist eigentlich nur müde, Josef hat das Sagen

Düsseldorf · Die Darsteller eines Krippenspiels in Düsseldorf erklären, warum Josef nicht sauer auf Jesus ist und was die Geschichte mit heute gemein hat.

Die Darsteller des Krippenspiels
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In fast allen Düsseldorfer Gemeinden hat das Krippenspiel in den Familiengottesdiensten an Heiligabend Tradition. In der evangelischen Mutterhauskirche in Kaiserswerth wird Donnerstag um 16 Uhr das Stück "Die Engel der Weihnacht" aufgeführt, das von insgesamt 23 Jungen und Mädchen seit Ende November unter der Leitung von Pfarrerin Ulrike Heimann einstudiert wurde. Unter den Mitspielern sind einige "Profis", die ihre Krippenspielkarriere bereits im Kleinkindalter als Schaf und Engelchen begonnen haben und die heute ihre langen Sprechrollen locker meistern.

Früher hat die Pfarrerin klassisch die Herbergssuche inszeniert. Dann kam aber bei den Kindern und Jugendlichen der Wunsch auf, dass auch moderne Elemente ins Spiel mit eingebaut werden sollen. Seitdem schreibt die Seelsorgerin die aufwendigen Krippenspiele selbst und das bereits schon seit mehr als 20 Jahren. "Ich versuche dabei immer, einen aktuellen Bezug einfließen zu lassen und eine Aussage mit der Geschichte zu verbinden."

In diesem Jahr befasst sich Ulrike Heimann mit der Flüchtlingsproblematik. Ihre zentrale Botschaft in dem Krippenspiel lautet deshalb: "Alles andere wird sich schon finden." "Genau wie es wichtig war, das Josef und Maria überhaupt eine Schlafstelle gefunden haben, ist es jetzt erst einmal wichtig, die Flüchtlinge überhaupt aufzunehmen. Wie es dann weitergeht, wird sich finden, wenn wir dazu bereit sind", erklärt Heimann.

Rund 40 Minuten dauert das Krippenspiel, in das die Besucher mit einbezogen werden, denn die klassischen Weihnachtslieder wie "Ihr Kinderlein kommet" und "Vom Himmel hoch" werden zwischendurch gemeinsam mit der Gemeinde angestimmt. Die Predigt entfällt, da die Weihnachtsbotschaft über das Spiel vermittelt wird. "Ich will zeigen, dass Jesus nicht nur angebetet werden will, sondern dass wir alle seine Nachfolge antreten sollen. Auch wenn wir klein anfangen, können wir alle Großes bewirken."

(RP)
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