Düsseldorf Mädchen lernen programmieren

Düsseldorf · Im Vodafone Coding Sommercamp in Düsseldorf gibt das Mobilfunkunternehmen Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren die Möglichkeit, ihre Computerkenntnisse zu erweitern.

 Imene Zellagui sitzt konzentriert an ihrem Computer und programmiert. Am Ende soll ihre eigene Internetseite dabei herauskommen.

Imene Zellagui sitzt konzentriert an ihrem Computer und programmiert. Am Ende soll ihre eigene Internetseite dabei herauskommen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Konzentriert blickt Imene Zellagui auf ihren Computerbildschirm, berät sich dabei mit ihrer Sitznachbarin über die nächsten Schritte. Die 17-Jährige ist eine von 20 Schülerinnen, die am viertägigen Vodafone Coding Sommercamp in der Unternehmenszentrale in Heerdt teilnehmen. Das Unternehmen gibt dort Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren die Möglichkeit, in die Welt des Programmierens hineinzuschnuppern. Geschulte Mentoren vermitteln ihnen nicht nur Grundkenntnisse in Programmiersprachen, sondern helfen ihnen auch dabei, eine eigene Website zu erstellen. Zum Abschluss erhalten die Schülerinnen ein Teilnahme-Zertifikat für ihre künftigen Bewerbungsmappen. Zusätzlich werden die besten drei Websites prämiert.

Frauen sind in der digitalen Arbeitswelt nach wie vor stark unterrepräsentiert. Das möchte das Telekommunikationsunternehmen gerne ändern und daher Frauen expliziert fördern. Ein Mittel dazu sind die weltweiten Coding Camps speziell für Mädchen. "Hier sind sie unter sich und können sich ausprobieren. Und ich habe das Gefühl, dass das den jungen Damen viel Spaß macht", sagt Ulrike Goose, Bereichsleiterin bei Vodafone. Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter betont, man wolle, dass sich junge Menschen öfter und kreativer mit Webentwicklung, Programmiersprachen und IT auseinandersetzen. Man wolle "nicht nur theoretisch über Digitalisierung reden, sondern Hemmschwellen abbauen, das Interesse an technischen Themen und Fächern wecken".

Bei Teilnehmerin Imene funktioniert das bestens. "Ich hatte vorher noch nie etwas mit diesem Bereich zu tun, aber ich finde das sehr interessant." Für die berufliche Zukunft könne das auch nur von Vorteil sein. Ganz besonders spannend findet die junge Frau die Vorstellung, am Ende eine eigene Website zu haben. Noch hat sie keine Idee, wie diese aussehen wird: "Es wäre aber cool, wenn das was mit mir selbst zu tun hätte", sagt die Duisburgerin. "Ich lese gerne. Vielleicht könnte ich dort Bücher vorstellen."

Bei einem zweiten Workshop beschäftigen sich 25 Jungen und Mädchen im Alter von acht bis zwölf Jahren spielerisch mit den Grundzügen des Programmierens. Die Mentoren von Junge Tüftler gGmbH wollen so den Kindern die Themen Elektronik und Technik näher bringen, wie Julia Kleeberger, die Geschäftsführerin der Jungen Tüftler erklärt. Jonas und Julian bauen zusammen einen Mindstorm-Roboter von Lego. Die Arbeit haben sie sich aufgeteilt. Julian baut, Jonas programmiert. Ihr häufiger Gebrauch von Fachausdrücken zeigt, dass beide nicht gerade unerfahren sind. "So was habe ich auch zu Hause", bestätigt Jonas, der unbedingt Mathematiker werden will.

Marie hat ein ganz anderes Projekt vor sich: Sie hat Krokodilklemmen als elektrische Leiter in Wackelpudding, einen Apfel, eine Banane und Knete gesteckt. Der Computer wird dann so programmiert, dass diese Dinge einzelne Tasten ersetzen. Statt also die Leertaste zu drücken, tippt sie auf die Banane. "Das macht Spaß. Geht das auch mit Alufolie?", fragt sie ihren Mentor. Und probiert es gleich aus.

(RP)
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