Rheinbahn: Loch von zwei Millionen Euro

Düsseldorf · Die Entscheidung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), auf die für August vorgesehene Tariferhöhung zu verzichten, stößt bei der Rheinbahn auf Unverständnis. Dem Düsseldorfer Verkehrsunternehmen drohen dadurch aufs Jahr gerechnet Einnahmeverluste von zwei Millionen Euro. Die Tickets sollten um 2,9 Prozent teurer werden.

Vorstandschef Dirk Biesenbach reagierte sauer auf den am Mittwoch bekannt gewordenen Verzicht des VRR: "Diese Entscheidung ist nicht sachgerecht. Wir müssen die Tariferhöhung im öffentlichen Dienst schultern, außerdem investieren wir zig Millionen in neue Bahnen und Schienennetze."

Die fehlenden zwei Millionen Euro müsse die Rheinbahn nun an anderer Stelle einsparen. "Wir müssen unsere Zahlen halten." Stadtkämmerer Helmut Rattenhuber habe bestimmt kein Verständnis dafür, wenn deswegen das Geschäftsergebnis verfehlt werde. Denn das Defizit des Verkehrsunternehmens müsse immer die Stadt tragen.

Sozialticket kommt später

Biesenbach widersprach auch der Einschätzung der CDU-Fraktion in der VRR-Verbandsversammlung, dass neben den Lohn- auch die Energiekosten nicht im erwarteten Umfang stiegen. Bereits jetzt ziehe der Preis für Rohstoffe wieder an und erreiche das Niveau von vor anderthalb Jahren.

Dass der VRR gleichzeitig auf die Einführung des Sozialtickets für Hartz IV-Empfänger und Sozialhilfe-Bezieher in diesem Jahr verzichte, stimmt Biesenbach nicht versöhnlich. Um es zu finanzieren, müsste die Rheinbahn zwischen sechs und neun Millionen Euro aufbringen. Es sei denn, das Sozialticket würde durch "empfindliche Tariferhöhungen" für die regulären Fahrkarten subventioniert. Dies würden die Rheinbahn-Kunden aber nicht verstehen, meint der Vorstandschef. Unternehmenssprecher Georg Schumacher erinnert an die deutliche Erhöhung des Bärentickets. Sie habe der Rheinbahn eine hohe Zahl an Kündigungen eingebracht.

(RP)
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