Düsseldorf Leuchtendes Schiff für Kö-Graben polarisiert

Düsseldorf · So denken die Leser der Rheinischen Post über die Idee, die Kö mit einem gesponserten Boot zu verändern.

 RP-Leserin Angela Breuer schreibt: "Sollte die Entscheidung für diesen abstrusen Vorschlag fallen, so schlage ich vor, die beleuchteten Boote von ebenfalls beleuchteten Schwänen ziehen zu lassen, vielleicht mehrfarbig?"

RP-Leserin Angela Breuer schreibt: "Sollte die Entscheidung für diesen abstrusen Vorschlag fallen, so schlage ich vor, die beleuchteten Boote von ebenfalls beleuchteten Schwänen ziehen zu lassen, vielleicht mehrfarbig?"

Foto: Alexander

Die Düsseldorfer streiten derzeit lebhaft darum, ob und wie die Königsallee besser vermarktet werden kann. Besonders am Thema Beleuchtung scheiden sich die Geister. Terrazza-Inhaberin Johanna Kluge und Juwelier Andreas Menze hatten eine Unterwasserbeleuchtung vorgeschlagen, die der Chef der Interessengemeinschaft Kö, Peter Wienen jedoch vehement ablehnt. Polarisierend ist der Vorschlag von Parfümerie-Inhaber Frank Schnitzler. Er wünscht sich ein leuchtendes Boot für den Kö-Graben. Es wurde bereits 20 Entscheidern von der Kö und aus der Verwaltung präsentiert.

Die Lesermeinungen über eine Illumination gehen auseinander. "Eine Illumination der Kö ist eine ganz wunderbare Idee und könnte dieser auch nächtlichen Glanz verleihen", schreibt Ulrich Granderath. Eine Firma in Meerbusch stelle von innen leuchtende Parkbänke her, die "in Abständen von 50 Metern über die ganze Kö verteilt sich sicher hervorragend dafür eignen würden", so der Meerbuscher. Diese Lichtbänke seien inzwischen in Metropolen wie Berlin oder Istanbul zu finden und erfreuen sich dort großer Beliebtheit. Eine ähnliche Idee hat RP-Leser Oliver Mast. "Als gebürtiger Düsseldorfer und großer Freund von Deutschlands schönster Einkaufsstraße würde ich eine ganz andere Lösung als das im Artikel vorgestellte Nippes-Schiff bevorzugen: In Berlin habe ich am Potsdamer Platz eine Reihe von Leuchtbänken gesehen, die ich mir auch sehr gut an der Kö vorstellen könnte", schreibt Mast. Einen solchen Vorschlag hatte auch Johanna Kluge im RP-Interview geäußert.

Das Boot hat durchaus Befürworter, wie etwa Petra Wysgalla-Freymuth aus Benrath. "Ich finde die Idee mit dem beleuchteten Boot sehr gut. Die Anlieger sollten sich im Interesse aller zusammenraufen und endlich neue Ideen umsetzten", schreibt Wysgalla-Freymuth. Gleichzeitig kritisiert sie den Streit in der Interessengemeinschaft Kö und den anderen Kö-Anliegern. "Der Kleinkrieg nervt gewaltig. Düsseldorf braucht mehr PR, davon profitieren dann alle", schreibt die Benratherin.

RP-Leser Horst Moebius findet unter bestimmten Bedingungen Gefallen an dem Boot. "Ich kann mir ein auf dem Kö-Graben schwimmendes Schiff sehr gut vorstellen. Nur Achtung: kein jahrmarktähnlicher Kahn mit vielleicht blinkender Weihnachtsbeleuchtung. Hier sind Geschmack, qualitatives Design und natürlich Eleganz gefragt. Das ist nicht einfach!"

Auch müsse dieses Schiff oder Boot einen internationalen Touch haben. "Könnte man nicht eine "Mini-Queen Elisabeth" zu Wasser lassen? So etwas könnte auch Kreuzfahrtreedereien eventuell zu einem Sponsoring verführen", schreibt Moebius. "Das leuchtende Schiff würde ich für die jeweilige Dauer der Messe Boot akzeptieren, aber das war es auch und nur dafür wäre es wohl doch zu teuer", meint Gabriele Dreyer.

"Hoffentlich wird uns dieses illuminierte Kitschboot erspart. Der Kö-Graben strahlt eine Ruhe aus gegenüber den hektischen Aktivitäten des Verkehrs und der Geschäftsmeile", so Monika Schmidt. Angela Breuer: "Mit Entsetzen habe ich mir beim Frühstück ein illuminiertes Schiff auf dem Kö-Graben versucht vorzustellen. Wollen wir wirklich Richtung Disneyland?", so die RP-Leserin und legt nach: "Sollte die Entscheidung jedoch für diesen abstrusen Vorschlag fallen, so schlage ich vor, die beleuchteten Boote von ebenfalls beleuchteten Schwänen ziehen zu lassen, vielleicht mehrfarbig?" Charlotte Praß meint: "Was soll der Kitsch in Düsseldorf, sind wir in Las Vegas?" Martin Steiner schreibt in Anspielung an den Ideengeber: Das Schiffchen zeigt, dass Luxus nichts mit Geschmack zu tun haben muss. Aber vielleicht riecht es ja besser, als es aussieht. Wenn nicht: Schiffchen versenken auf der Kö. Die armen Fische!"

(RP)
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