Düsseldorf Lehrerin soll zuviel kassiertes Gehalt zurückzahlen

Düsseldorf · Ohne Ergebnis hat das Amtsgericht gestern den Prozess gegen eine Ex-Lehrerin (65) vertagt. Laut Anklage soll die Frau knapp sechs Jahre lang durch einen Fehler des Landesamtes für Besoldung fast 240.000 Euro zu viel erhalten haben, ohne darauf hinzuweisen. Zu Prozessauftakt hatte sie erklärt, ihr Mann habe stets alle Konten des Paares betreut und überwacht, die unverdienten Zusatz-Einnahmen von mindestens 2000 Euro monatlich (so Gerichtsangaben) habe sie "nicht bemerkt". Gegen einen Rückzahlungsbescheid habe sie zudem Widerspruch eingelegt, wolle mit dem Besoldungsamt über einzelne Positionen noch verhandeln. Das Gericht deutete an, das Strafverfahren gegen die Ex-Lehrerin könnte "wegen geringer Schuld" sogar eingestellt werden gegen eine Auflage.

Sollte die Angeklagte an ihrem Widerspruch gegen die Rückforderung des Amtes aber festhalten, sei die Zustimmung der Staatsanwaltschaft fraglich. Bei "tausenden von Euro monatlich" über Jahre hinweg und zusätzlich zum berechtigten Gehalt sei es wohl kein Zeichen ernsthafter Reue, wenn die Angeklagte mit dem Landesamt jetzt noch nachverhandeln wolle. Kann sie bis zum nächsten Prozesstermin allerdings die Rückzahlung der zu Unrecht erhaltenen Gelder in voller Höhe nachweisen, dann kann die bisher unbescholtene Frau wohl mit einer Einstellung des Verfahrens gegen Auflagen rechnen.

(wuk)
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