Ergebnisse in der Landeshauptstadt CDU erobert alle Düsseldorfer Wahlkreise zurück
In den vier Düsseldorfer Wahlkreisen hat die CDU das Ergebnis von 2012 umgedreht: Die Landeshauptstadt ist nach der schmerzhaften Niederlage vor fünf Jahren wieder in der Hand der Union.
Der Jubel bei der Düsseldorfer CDU war nahezu grenzenlos. Sie hat die schmerzhafte Niederlage von 2012 vergessen gemacht. Damals hatte sie bei der Landtagswahl alle vier Düsseldorfer Wahlkreise an die SPD verloren und obendrein ihr Zweitstimmenergebnis halbiert. Jetzt haben die CDU-Kandidaten Angela Erwin, Peter Preuß, Olaf Lehne und Marco Schmitz ihre Wahlkreise gewonnen. Auch bei den Zweitstimmen konnten die Partei kräftig zulegen. Düsseldorfs CDU-Vorsitzender Thomas Jarzombek sprach von einem Erdrutschsieg und rief im Rathaus aus: "Ab heute ist Düsseldorf wieder eine CDU-Stadt."
Die CDU kam bei den Zweitstimmen auf 30,9 Prozent, fünf Prozentpunkte mehr als 2012. Die SPD erreichte 26,6 Prozent (minus 7,5 Prozentpunkte). Für die Liberalen war es ein großer Tag, sie erzielten 17,4 Prozent (12,7 Prozent). Die Grünen verloren deutlich und kamen auf 8,1 Prozent (13,9 Prozent). Die Linke und die AfD lagen bei mehr als sechs Prozent.
Die Ursachensuche fällt unterschiedlich aus. Das Liebäugeln der SPD mit den Linken im Saarland sei ein Wendepunkt gewesen, sagt Jarzombek. Nach der Wahl in Schleswig-Holstein seien die Dämme gebrochen. "Jetzt haben Menschen CDU gewählt, die dies noch nie gemacht haben." SPD-Parteichef Andreas Rimkus sprach am Abend von einem "bitteren Tag für die Sozialdemokratie, auch in Düsseldorf". Es sei im Wahlkampf nicht gelungen, die Inhalte der SPD-Politik zu transportieren. Rimkus macht dafür auch eine "Hetzkampagne gegen die SPD" verantwortlich. "Das war eher AfD-Stil", sagt er. Bundeskanzlerin Angela Merkel etwa habe bewusst falsche Zahlen zu Verkehrsinfrastrukturausgaben genannt.
Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) warf der CDU vor, das Land schlecht geredet und mit den Ängsten der Wähler gespielt zu haben. Er verwies auf die CDU-Plakate mit dem Slogan "Uns reicht's". "Ich sehe da Anleihen bei rechten Populisten." Nachteile für die Zusammenarbeit von Land und Landeshauptstadt durch den Regierungswechsel sehe er nicht. "Ich vertraue darauf, dass die Qualität der Zusammenarbeit nicht von den Parteien abhängt. Dies ist im Interesse beider Seiten."
Die FDP erzielte ein Rekordergebnis und lag deutlich über dem Landesergebnis. "Das tut gut", sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Bundesvize ihrer Partei und Düsseldorfs FDP-Chefin. "Alles, was wir uns vorgenommen haben, ist in Erfüllung gegangen." Auf die Ampel-Kooperation im Rathaus werde das Wahlergebnis keine Auswirkungen haben. "Wir werden in der Ampel konstruktiv weiter zusammenarbeiten und SPD und Grüne keine Häme spüren lassen." Ihr Parteifreund Rainer Matheisen, der nun ins Landesparlament einzieht, meinte, man habe an den Ständen gemerkt, dass die Menschen die Freien Demokraten wieder in den Parlamenten haben wollen. Bildung, Wirtschaftspolitik und Verkehr hätten eine große Rolle gespielt.
Katzenjammer herrschte bei den Grünen. Nur die langjährige Abgeordnete Monika Düker war durch ihren guten Listenplatz abgesichert. Stefan Engstfeld (Platz 16) hoffte am Abend auf die Vergabe der Ausgleichs- und Überhangmandate, ebenso Markus Weske (SPD), der mit Platz 10 sehr gut platziert war. Für die AfD zieht der Düsseldorfer Nic Vogel in den neuen Landtag.