Düsseldorf Linke setzt auf Bildung und Rad

Düsseldorf · Bei der Landtagswahl 2017 tritt auch Landeschefin Demirel in Düsseldorf an.

 Kandidieren für die Linke bei der Landtagswahl (v.l.): Landeschefin Özlem Alev Demirel, Helmut Born und Ratsfrau Anja Vorspel. Die vierte Kandidatin, Natalie Meisen, ist derzeit im Urlaub.

Kandidieren für die Linke bei der Landtagswahl (v.l.): Landeschefin Özlem Alev Demirel, Helmut Born und Ratsfrau Anja Vorspel. Die vierte Kandidatin, Natalie Meisen, ist derzeit im Urlaub.

Foto: Andreas Bretz

Nach CDU, SPD, Grünen und FDP hat jetzt auch die Linkspartei in Düsseldorf ihre Kandidaten für die Landtagswahl am 14. Mai 2017 nominiert. Darunter ist auch die Spitzenkandidatin und Landeschefin der Partei, Özlem Alev Demirel. Die 32-jährige Politologin ist mit ihrem Mann und den zwei Kindern vor kurzem von Köln nach Düsseldorf gezogen. Sie bringt reichlich politische Erfahrung mit, saß von 2010 bis 2012 im Landtag, war Geschäftsführerin der Fraktion. Jetzt tritt sie im Wahlkreis 41 im Düsseldorfer Osten an. Außer Demirel wurden Ratsfrau Anja Vorspel (56) für den Wahlkreis 42 (Düsseldorfer Mitte und das Linksrheinische), der frühere Gewerkschafter Helmut Born (64) für den Wahlkreis 40 (Norden) und Kreisgeschäftsführerin Natalie Meisen (23) für den Wahlkreis 43 (Süden) nominiert.

Dass die Linke den Wiedereinzug in den Landtag schafft, steht für Demirel außer Frage. Auch eine Koalition mit SPD und Grünen schließt sie nicht aus: "Wir sind gewillt mit allen Fraktionen zu sprechen - außer mit der AfD." Es gebe jedoch klare Grenzen: Einen Kürzungs-Haushalt mit Abbau von Personal lehnt die Linke ebenso ab wie das achtstufige Gymnasium (G8) wegen der "neoliberalen Logik, die dahintersteckt". Stattdessen plädiert Demirel für eine Schule mit gemeinsamen Lernen aller Schüler. Die Finanzen des Landes (und auch eine stärkere Unterstützung der Kommunen) sollen über höhere Spitzensteuersätze und stärkere Besteuerung von Unternehmen erfolgen.

Sollte der Wiedereinzug gelingen, hat auch Vorspel Chancen auf einen aussichtsreichen Platz auf der Landesliste (darüber entscheidet die Parteibasis im Dezember). Sie gehörte einst zu den Gründungsmitgliedern der Grünen, trat wegen deren Haltung zum Jugoslawien-Krieg aus. Die Grünen-Themen liegen ihr aber nach wie vor: Die gelernte Buchhändlerin hat in der Energiebranche gearbeitet, setzt sich für den Ausbau von Radwegen, besonders Schnellwegen zwischen den Kommunen, ein und für fahrscheinlosen Personennahverkehr, was über eine Umlage aller oder der Nutznießer wie Unternehmen finanziert werden soll. Born will sich im Wahlkampf vor allem für Lärmschutz beim RRX und Flugverkehr einsetzen.

(dr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort