Düsseldorf Landesregierung sieht Rau-Flughafen als Vorschlag
Düsseldorf · Seit Wochen schon wird darüber debattiert, ob der Düsseldorfer Flughafen nach dem langjährigen Ministerpräsidenten Johannes Rau (SPD) benannt werden soll oder nicht.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Preuß wollte genauer wissen, "wer das öffentliche Desaster" zu verantworten hat, wann Ministerpräsidentin Kraft mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Geisel eine entsprechende Vereinbarung getroffen habe und ob es sich um eine persönliche Entscheidung Krafts oder um einen Kabinettsbeschluss handle. Der Düsseldorfer Christdemokrat stellte im Landesparlament eine Kleine Anfrage zu dem Thema.
In der Antwort werden als Vorbemerkung ausführlich Raus Verdienste herausgehoben: NRW-Regierungschef mit der bisher längsten Amtszeit, der mit dem Slogan "Wir in NRW" das Selbstbewusstsein des Landes gestärkt und als Bundespräsident mit seinem Motto "Versöhnen statt spalten" für ein friedliches Miteinander gestanden habe. Es wird an Raus 85. Geburtstag am 16. Januar und an seinen zehnten Todestag am 27. Januar erinnert.
Wesentlich wortärmer fallen die tatsächlichen Antworten aus: Die Idee für den Namenszusatz sei in den Wochen und Monaten zuvor in vertraulichen Gesprächen entstanden. "Es handelt sich um einen Vorschlag, nicht um eine Entscheidung." Das Kabinett sei damit nicht befasst gewesen, da es kein Gesellschafter des Flughafens sei. Nachdem die Witwe, Christina Rau, zugestimmt habe, sei der Vorschlag der Landesregierung und der Stadt auch zwischen den Gesellschaftern des Düsseldorfer Flughafens besprochen worden.
Kraft und Geisel hatten im Dezember in einer gemeinsamen Presseerklärung den Vorschlag öffentlich gemacht und betont, dies sei im Einvernehmen mit den Flughafen-Gesellschaftern. Geisel werde den Vorschlag dem Rat der Stadt Düsseldorf zur Abstimmung vorlegen und die notwendigen Schritte einleiten, heißt es weiter. Der offizielle Vollzug soll 2016 erfolgen. Im Stadtrat gibt es für Geisels Vorstoß allerdings noch immer keine klare Mehrheit.