Finanzen Landesbank Helaba will Standort Düsseldorf ausbauen

Frankfurt/Main/Düsseldorf · Deutschlands führende Landesbanken buhlen um Kunden in Nordrhein-Westfalen. Die Frankfurter Helaba will nun ihr Geschäft in Düsseldorf ausbauen.

Die Landesbank Helaba will ihr Geschäft in Nordrhein-Westfalen ausbauen. "Wir werden uns an unserem Standort Düsseldorf noch stärker aufstellen", sagte der seit Oktober amtierende Vorstandsvorsitzende der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), Herbert Hans Grüntker, am Mittwochabend vor Journalisten in Frankfurt. Mit derzeit gut 400 Mitarbeitern ist Düsseldorf nach Frankfurt der zweitgrößte Standort im Konzern. "Wir werden unsere marktbezogenen Aktivitäten dort stärken", sagte Grüntker. Potenzial sieht er vor allem im Geschäft mit Unternehmenskunden und der öffentlichen Hand. Konkreter wollte sich Grüntker zu den Ausbauplänen nicht äußern, entsprechende Beschlüsse würden in Kürze gefasst.

Die Helaba hatte im Juni 2012 das Sparkassengeschäft der WestLB übernommen, die abgewickelt wurde. Seither betreut das Institut in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg zusammen rund 40 Prozent der deutschen Sparkassen. Zukäufe plant die Helaba nicht.

Aus den akuten Problemen anderer Landesbanken - HSH Nordbank und Bremer Landesbank - will Grüntker kein Kapital schlagen. "Es ist nicht die Absicht der Helaba, der führende Schiffsfinanzierer in Deutschland zu werden." Auch ein Kauf von HSH-Teilen sei "keine Option".

Die Branche insgesamt sieht Grüntker wegen extrem niedriger Zinsen und schärferer Regulierung vor mindestens fünf Jahren des Umbruchs.
Dass die Europäische Zentralbank (EZB) seit Mittwoch auch Unternehmensanleihen kaufe, erschwere den Banken das Geschäft zusätzlich. "Uns geht Marge und Geschäft verloren."

In diesem Umfeld rechne die Helaba trotz des guten ersten Quartals unverändert mit einem "spürbaren Rückgang beim Konzernergebnis". 2015 konnte die Helaba an das Rekordergebnis des Vorjahres anknüpfen: Der Vorsteuergewinn lag mit 596 (607) Millionen Euro knapp unter Vorjahr, unter dem Strich standen 419 (397) Millionen Euro Überschuss.

(rent/lnw)
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