Düsseldorf Lärm ist gleich - trotzdem Tempo 50 am Südring

Düsseldorf · Die geringere Höchstgeschwindigkeit auf dem Südring hat nicht die erhofften Folgen gebracht: Die Lärmbelastung hat sich nicht spürbar verringert, zudem gab es "keine qualitativen oder quantitativen Veränderungen im Verkehrsfluss", seitdem das Tempolimit im März um zehn Kilometer pro Stunde reduziert wurde.

Die Stadtverwaltung ist trotzdem der Ansicht, dass das geringere Limit beibehalten werden soll, hieß es am Mittwoch in einem Zwischenbericht an den Ordnungs- und Verkehrsausschuss. Als Begründung gab Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke lediglich an, es handele sich um die "Regelgeschwindigkeit" innerorts.

Der Ausschuss verzichtete überraschend auf eine Diskussion. Die soll im Herbst erfolgen, wenn mehr Daten vorliegen. CDU-Politiker hatten sich im Vorfeld der Sitzung verwundert über die Stellungnahme der Verwaltung gezeigt, schließlich handelt es sich um eine wichtige Pendlerstrecke. Allerdings will das Amt für Verkehrsmanagement zunächst noch klären, ob sich die Sicherheit an der Kreuzung zur Fleher Straße erhöht hat. Das wollen die Politiker abwarten.

Mit großer Mehrheit und gegen die Stimmen der FDP hatte der Ausschuss das Tempo gesenkt. Die Antragsteller von CDU, SPD und Grünen wollten den Lärmschutz verbessern und die Staus verringern. Annahme war, dass bei geringerer Geschwindigkeit der Verkehr besser fließt und so die Sicherheit erhöht werden kann. Der Vorstoß, der Kritik von Anwohnerinitiativen aufgriff, gilt als Test auch für andere Hauptstraßen.

In der Tat hat sich durch das geringere Tempolimit die Durchschnittsgeschwindigkeit geringfügig verringert, wie Messungen ergeben haben: In den morgendlichen Spitzenstunden sind die Autos im Schnitt rund drei Kilometer pro Stunde langsamer unterwegs. Nachmittags zeigt sich stadteinwärts sogar eine Verringerung um zwölf Stundenkilometer.

Allerdings zeigen sich bislang nicht die erhofften Folgen. Auch die Zahl der Unfälle ist nicht signifikant gesunken, allerdings weist das Verkehrsamt darauf hin, dass die Versuchsdauer noch nicht für eine stichhaltige Aussage ausreicht. Wenn Tempo 50 bleibt, werden die Ampeln umgestellt: Die Anpassung der "Grünen Welle" wird mit 240.000 Euro zu Buche schlagen.

(arl)
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