Auszeichnung für Düsseldorfer Händler Deutschlands bester Zigarrenladen

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Zigarrenlounge "la casa del habano" ist als bestes Zigarrengeschäft Deutschlands ausgezeichnet worden. Zu den Stammkunden gehören Stars wie Ralf Moeller oder Rudi Völler.

 Muhammet Genç vor dem begehbaren Humidor in seinem Geschäft "la casa del habano" in der Kö-Galerie.

Muhammet Genç vor dem begehbaren Humidor in seinem Geschäft "la casa del habano" in der Kö-Galerie.

Foto: Andreas Endermann

In den Räumen an der Königsallee 60c hängen schwere Rauchwolken. An der Wand sind drei uralte Spiegel-Titelseiten zu sehen. Sie alle zeigen Kubas einstigen Staatschef Fidel Castro. Und wen wundert's? Auf allen Titeln raucht der Maximo Lider eine dicke kubanische Zigarre. Wir befinden uns in der "la casa del habano", dem Zigarrengeschäft von Muhammet Genc. Der ist gerade hocherfreut, denn von Deutschlands größtem Zigarren-Importeur Villiger wurde sein Laden als bester Zigarrenhändler Deutschlands ausgezeichnet.

Als Kriterien dienten Beratung, Lagerung, Präsentation und auch der Online-Shop. 40 Prozent seiner Zigarren verkauft Genc heute über seinen Internet-Kanal. Die Mehrheit aber sind Stammkunden, die es lieben, bei Genc nicht nur zu kaufen, sondern auch direkt vor Ort eine dicke Gedrehte zu rauchen. Denn anders als in Gastronomie-Betrieben ist das in der Zigarrenlounge in der Kö-Galerie noch erlaubt.

Doch wie wird man überhaupt Zigarrenhändler und -liebhaber, in einer Zeit, in der das Rauchen nicht nur aus Bars und Cafés, sondern auch fast lückenlos aus allen Büros verbannt wurde? "Vielleicht, weil ich am 13. August geboren wurde, dem Geburtstag Fidel Castros", mutmaßt Genc. Doch die Geschichte ist eine andere.

Muhammet Genc, der im Alter von zwei Jahren nach Deutschland kam, machte zunächst eine Lehre zum Möbeltischler, schreinerte Maßanfertigungen. Später machte er sich selbstständig und organisierte Events. "Mit Freunden rauchten wir oft Zigarren und redeten über Gott und die Welt, Philosophie und Politik, aber nie über Kommerz. Und weil mir dieses Ambiente gut gefiel, wollte ich es zu meinem Beruf machen", sagt Genc.

Ralf Moeller und Rudi Völler als Kunden

Die Initialzündung kam 1997 bei seiner ersten Reise nach Kuba, der Heimat der berühmten Habano-Zigarren. Dort kam er mit heimischen Zigarren-Produzenten und Händlern in Kontakt, es entwickelten sich private Freundschaften. 2001 schließlich eröffnete Genc seinen Laden in der Kö-Galerie. Der große Sprung nach vorn aber kam 2006. "Damals bot mir der Präsident der Habanos S.A. an, mein Geschäft als "la casa del habano" zu führen. Von diesen Exclusiv-Läden gibt es nur 150 weltweit. Das Label garantiert Vorkaufsrechte auf Besonderheiten im Zigarrenmarkt. Und diese Strategie ging auf.

Heute gehören der Schauspieler Ralf Moeller, Fußball-Ikone Rudi Völler, Rennfahrer Ralf Schumacher oder der Düsseldorfer Unternehmer Roger Klüh zu Gencs Stammkunden. Doch auch jüngere Leute, denen man eher eine Zigarette zutraut, sind laut Genc immer öfter bei ihm als Kunden anzutreffen. "Zigarren raucht man nicht gehend auf der Straße, das ist ein besonderer Genuss und nicht eine schnelle hektische Kippe", sagt Genc.

Gelagert werden die dicken Kubaner in einem begehbaren Humidor bei "18 Grad Celsius und 72 Prozent Luftfeuchtigkeit", wie Genc betont. So können die Habanas reifen. Und genau diese Eigenschaft sei nur bei den kubanischen Originalen anzutreffen. Während sie altern, werden sie wie Whiskey oder Wein - immer besser.

Weil der Lagerraum nicht mehr ausreichte, hat Genc bereits einen zweiten Groß-Humidor im Keller des Ladenlokals eingerichtet. Ein weiterer in der oberen Etage soll bald folgen.

(tb.)
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