Düsseldorf Kunsthandwerker zeigen ihre Arbeiten

Düsseldorf · Zeitgenössisches Kunsthandwerk führt kein Nischendasein: Das wurde auf dem Handwerkermarkt der Handwerkskammer (HWK) Düsseldorf deutlich. Unter derem gläsernen Dach präsentierten 75 Aussteller am Wochenende ihre handgefertigten Objekte. Bereits zum 14. Mal wurde die 1500 Quadratmeter große Fläche zu einem Eldorado für Unikate und Kleinserien.

 Moritz Angerpointner-Sonntag zeigte seine Möbel aus Eisen und Holz beim Kunsthandwerkermarkt.

Moritz Angerpointner-Sonntag zeigte seine Möbel aus Eisen und Holz beim Kunsthandwerkermarkt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Metallbauer und Kunsthandwerker Moritz Angerpointner-Sonntag etwa hatte selbst gestaltete Möbel aus Eisen und Holz dabei - der Lennestädter produziert unter anderem ungewöhnliche Tische und Sitzgelegenheiten ebenso wie Lampen und Gartenelemente. Der Stand von Claudia Schäfer lag direkt am Eingang des Parkdecks. Die Schmuckdesignerin aus Wegberg brachte den "Freischwinger" mit - so nennt sie ein Ohrringmodell, das sie selbst entworfen hat. "Er wird einfach in das Ohr reingehängt", erklärt Schäfer: So störe das Gewicht des Schmucks nicht, und es gebe weniger Hautallergien. Bereits zum sechsten Mal stellt die Wegbergerin ihre Objekte auf dem Kunsthandwerkermarkt aus, auch weil sie die Besucher hier schätzt: "Es ist ein gutes Publikum, das die Auswahl zu schätzen weiß." Friedrich Barleben aus Freiburg war dagegen zum ersten Mal dabei, präsentiert unzählige Handspielpuppen, die sein Familienbetrieb seit 15 Jahren produziert. Kleinste Bewegungen reichen bei den Ratten, Hunden oder Eseln, um eine ausdrucksvolle Mimik hervorzubringen.

"Es geht hier nicht um Profit, sondern wir wollen Kleinstbetrieben eine Plattform bieten", erklärte Handwerkermarkt-Organisator Uwe Müller-Biebel. Das gelang: Mehr als 2000 Gäste kamen mit den Ausstellern aus dem Rheinland, Nord- und Süddeutschland und den anliegenden Ländern ins Gespräch. "Wer hierher kommt, hat sich gezielt auf den Weg gemacht", beschrieb Müller-Biebel die Zielgruppe. Der Markt sei eine Art Flaniermeile, auf der sich die Szene des Kunsthandwerks jedes Jahr treffe. "Jung, frisch und frech" sei die Vielfalt des Marktes. Eine Beschreibung, die vollkommen zutraf.

(gros)
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