Umfrage in Düsseldorf Kunden wollen mehr Cafés in der Innenstadt

Düsseldorf · Eine Befragung hat ergeben, dass Kunden in Düsseldorf trotz der Baustellen länger verweilen als andernorts. Gastronomie fehlt ihnen dagegen. In den kommenden Jahren wird die Innenstadt ihr Gesicht weiter rasant verändern.

Düsseldorfer genießen Frühling im Februar
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Foto: Anne Orthen

Seit fast einem Jahrzehnt leidet der Düsseldorfer Einzelhandel unter den Baustellen in der Innenstadt, erst war es die Wehrhahnlinie, dann der Tausendfüßler-Abriss, Tunnelbau, Kö-Bogen I, und es ist kaum ein Ende in Sicht. Drei Jahre wird es wohl noch dauern, bis mit dem Kö-Bogen II die nächste große Baustelle im Einkaufsbereich verschwindet. Als "eine der größten Baustellen der Republik", bezeichnet Planungsdezernentin Cornelia Zuschke die Schadowstraße und die umliegenden Bereiche.

Doch welche Auswirkungen hat das wirklich auf die Kundenzufriedenheit? Das hat nun der Handelsverband HDE zusammen mit der Stadt, der IG Kö und der Altstadtgemeinschaft mithilfe einer Umfrage versucht zu ermitteln. Mit einem in Teilen überraschenden Ergebnis.

  • Denn trotz Baustellen bleiben die Kunden länger in der Düsseldorfer Innenstadt zum Shoppen als in den Vergleichsstädten der bundesweiten Erhebung. Mehr als 63 Prozent der Befragten geben an, sich mehr als zwei Stunden zum Einkauf in Düsseldorf aufhalten zu wollen. Bei den Vergleichsstädten gaben das nur gut 50 Prozent an.
  • Auch die Anzahl besuchter Geschäfte ist analog zur Verweildauer höher. 61,4 Prozent besuchen drei oder mehr Geschäfte, etwa ein Drittel davon sogar mehr als sechs. In den Vergleichsstädten lag der Wert bei der Frage nach mehr als drei Geschäftsbesuchen nur knapp über 50 Prozent.
  • 40 Prozent der Kunden kommen wöchentlich in die Düsseldorfer Innenstadt, etwa ein Viertel monatlich.
  • 47 Prozent der Umfrageteilnehmer wohnen nicht in der Stadt selbst, das sind sieben Prozentpunkte mehr als bei anderen vergleichbaren Großstädten.

Die Umfrage zeigt aber auch, dass die Kunden längst nicht mit allem zufrieden sind. "In Sachen Restaurants und Cafés kann man sich dabei durchaus noch mehr vorstellen. Darauf deutet hin, dass die Vergleichsstädte im Durchschnitt etwas besser abschneiden", sagt Düsseldorfs Planungsdezernentin Zuschke.

Ebenso spricht dafür, dass die Besucher sich allgemein ein noch vielfältigeres Freizeitangebot wünschen. "Das Ergebnis bestätigt den Trend, dass Citybesucher heutzutage hohe Erwartungen an Erlebnisfaktor und Aufenthaltsqualität der Innenstädte an den Tag legen", sagt Rainer Gallus, Geschäftsführer des Handelsverbands NRW.

Neue Simulationen vom Kö-Bogen II
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Neue Simulationen vom Kö-Bogen II

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Foto: Centrum Group

Entsprechend ist die Schaffung und Aufwertung von Angeboten im Gastrobereich erklärtes Ziel des Bündnisses aus Verbänden und Stadt. Als erste Maßnahme gebe es bereits zwei neue Foodtrucks auf dem Schadowplatz.

Bei der Präsentation gab Zuschke im Rahmen eines Rundgangs auch einen Überblick, wie sich die Stadt durch die Baustellen verändert. So ist bereits gut zu erkennen, wie sich die Allee entwickelt, die mit neuen Platanen als Verbindung von Hofgarten und Martin-Luther-Platz bereits bepflanzt wurde.

(tb.)
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