Alexandra Waierstall "Wir dringen in die Sphäre des Posthumanen vor"

Düsseldorf · Morgen feiert im Tanzhaus NRW das Stück "(T)here and after" Uraufführung.

Morgen kommt im Tanzhaus NRW an der Erkrather Straße die neue Produktion der Düsseldorfer Choreografin Alexandra Waierstall zur Uraufführung. "(T)here and after" ist bereits die dritte Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Musiker Hauschka.

Wie kam es überhaupt zur Zusammenarbeit mit dem Musiker Hauschka?

Waierstall Vor zwei Jahren habe ich ihn bei einem Konzert zu "Abandoned City" auf der Insel Hombroich erlebt. Zu der Zeit recherchierte ich gerade zu einer ähnlichen Thematik. Ein paar Tage nach dem Konzert habe ich Hauschka kontaktiert und gefragt, ob er mit mir arbeiten möchte. Daraus hat sich schnell eine intensive Kommunikation und die künstlerische Kollaboration entwickelt. Das gemeinsame Thema und der künstlerische Umgang damit haben uns zusammengebracht.

Die ersten beiden Kollaborationen drehten sich um Geisterstädte und Niemandsländer. Knüpft das neue Stück thematisch daran an?

Waierstall Ja. Mit sieben Tänzern und der bildenden Künstlerin Marianna Christofides dringen wir in dem neuen Stück in Sphären des Post-Humanen vor. "(T)here And After" entwirft Möglichkeiten unendlich neuer Anfänge. Dabei scheinen zwischen den Ankündigungen des menschgemachten Untergangs poetische Momente einer neuen Welt auf.

Wie haben Sie den Stoff für die Bühne umgesetzt?

Waierstall Ich habe mit den Tänzern unterschiedliche Bewegungssequenzen erarbeitet. Diese verbinden das Abklingen der vorangehenden Bewegung und das Aufleben der Gegenwart in ihrer Vergänglichkeit wie in einem Atemzug. "(T)here And After" entspinnt eine komplexe Komposition aus diesen Bewegungen mit Text, Bildern und Sounds.

Hauschka wird dieses Mal nicht live spielen. Warum nicht?

Waierstall Er ist einfach viel unterwegs. Allein im vergangenen Monat war er in New York, Mexico City, Santa Barbara und Krakau. Aber vor allem war es eine künstlerische Entscheidung, dieses Stück ohne Live-Musik zu machen. Wir haben die Kompositionen aus dem Jahr 2015 neu arrangiert und für die neue Choreographie und den neuen thematischen Schwerpunkt weiterentwickelt.

Was haben Sie für künstlerische Pläne für die nahe Zukunft?

Waierstall Geplant ist zum einen, die drei Stücke, die mit Hauschka entstanden sind, 2017 regional bis international aufzuführen. Ebenso plane ich mit dem Ensemble Musikfabrik, die Zusammenarbeit "John Cage - Sixteen Dances (1950-51) for soloist and company of three" international zu zeigen. Ende 2017 wird es dann eine neue Choreographie von mir geben, auf die ich mich schon sehr freue. Es handelt sich um meine erste Zusammenarbeit mit Rita McBride.

Termine vom 24. bis 26. November, jeweils 20 Uhr im Tanzhaus NRW an der Erkrather Straße 30

(RP)
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