Düsseldorf Wasserlandschaften im Grafenberger Uhrenturm

Düsseldorf · Die zarte Wasserlandschaft sieht aus wie gemalt. Dabei arbeitet das japanische Künstler-Ehepaar Akira Komoto und Yuri Nagawara ausschließlich mit den Mitteln der Fotografie. Einige ihrer Werke sind nun im Uhrenturm an der Grafenberger Allee zu sehen. Die Wasserlandschaften stammen von Akira Komoto. Er fotografiert Gegenstände, die aus dem Wasser angespült wurden, und setzt diese vor der Kulisse von Seen und Flüssen in Szene.

Seine Frau thematisiert in ihren Werken vor allem Umweltbelastungen durch die Konsumgesellschaft. Sie arbeitet mit Kunst-Installationen, die sie dann in ihren Fotografien darstellt. Die Motive sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, vermitteln aber das Unbehagen des Menschen über den eigenen Umgang mit der Umwelt.

Ermöglicht hat die Ausstellung das Hermann-Harry-Schmitz-Institut. Chefkurator Friedrich Huppertz hat für "Friedrich und Freunde II" Werke diverser Künstler zusammengetragen, die seiner Auffassung nach mehr Aufmerksamkeit verdienen. Neben Komoto und Nagawara sind unter anderem Werke von Fritz Achterfeld und Hede Bühl zu sehen.

Auf vier Ebenen zeigen die beiden Schmitz-Liebhaber im Uhrenturm neben der neuen Wechselausstellung auch eine Dauerausstellung zum Werk des Düsseldorfer Satirikers Hermann Harry Schmitz. Der war vor allem bekannt durch seine skurrilen Erzählungen. Schmitz' erstes Werk war die Satire "Die Bahnhofsmission". Im Jahr 1913 nahm der Essayist sich mit 33 Jahren das Leben.

Die Hermann-Harry-Schmitz-Societät wurde 1990 gegründet und macht es sich zur Aufgabe, das Erbe des Künstlers zu pflegen. Vor über 20 Jahren zog sie in den denkmalgeschützten Turm. Unter dem Titel "Industriekultur" wird im Uhrenturm außerdem eine Kabinettausstellung gezeigt, die Zeichnungen des Cartoonisten und Illustratoren Werner Stindt vorstellt. Stindt hat einen engen Bezug zu der Societät, da er die Hermann- Harry-Schmitz-Biografie "Der Katastophen-Irrzähler" zeichnete und ein Wimmelbuch zu den Geschichten des Satirikers herausgab.

Klaus Lehmann und Friedrich Huppertz kennen viele Anekdoten zu den Werken, die sie präsentieren, und erzählen Besuchern gerne Hintergrundgeschichten. Am 1. Oktober ist in der Literatur-Laterne des Instituts im Uhrenturm um 19 Uhr ein Release-Konzert des Düsseldorfer Trios Harm-O-Tex zu erleben. Präsentiert werden neue deutsche Chansons.

Info Beide Ausstellungen sind bis zum 14. November im Museum im Uhrenturm (Grafenberger Allee 300) zu sehen. Geöffnet hat das Museum montags von 18 bis 20 Uhr, Eintritt: 2,42 Euro.

(RP)
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