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Düsseldorf Vorbild Neil Young: Jaimi Faulkner schreibt seine Lieder im Fachwerkhaus

Düsseldorf · Wer freiwillig aus dem sonnigen, multikulturellen Australien nach Deutschland zieht, wird vielerorts skeptisch angesehen. Jaimi Faulkner hatte jedoch mehr als genug Gründe, um die Südhalbkugel zu verlassen.

 Jaimi Faulkner.

Jaimi Faulkner.

Foto: Huch/Label

Nach zwei Alben, die international Erfolge feierten, und einigen viel besuchten Tourneen durch Europa beschloss der 35-jährige Musiker, erst nach Berlin und letztendlich nach Düsseldorf umzusiedeln. "Es war eine geschäftliche Entscheidung. Ich hatte es satt, in den immer gleichen Kreisen zu spielen und die Möglichkeiten, sich in Australien als Künstler weiterzuentwickeln, sind begrenzt", erzählt Jaimi Faulkner und schwärmt im gleichen Atemzug von seinem deutschen Publikum: "Die Leute haben hier ein ganz anderes Verständnis von Kunst. Sie sind so loyal und respektvoll, wenn sie Musik hören."

Mit seinem neuen Album "Back Road" besinnt sich der Sänger und Songwriter auf seine musikalischen Wurzeln, die er ganz klar in Blues, Americana und Soul sieht: "Die Produktion des vorherigen Albums verlief sehr klinisch und geradlinig. Ich liebe das Album nach wie vor, aber ich wollte mit der aktuellen Platte in eine ganz andere Richtung gehen und etwas machen, das sich organischer anfühlt." Aus diesem Grund zog er sich für die Aufnahmen mit seiner Band in ein altes Fachwerkhaus zurück, ganz nach dem Vorbild von Neil Young, der einige Titel seines Albums "Harvest" aus dem Jahr 1972 ebenfalls in einer Scheune aufnahm.

"Back Road" ist ein sehr persönliches Projekt und zugleich das erste Album, das Jaimi Faulkner komplett selbst produziert hat. Wenn er von diesem Prozess spricht, schwingt viel Nostalgie und ein bisschen Idealismus in seiner Stimme mit. Das Bild des naturverbundenen, nachdenklichen Singer-Songwriters, der mit seiner sanften Stimme und dem Gitarrenkoffer durch Kneipen und Clubs tingelt, ist klischeebeladen. Trotzdem hat dieser Anspruch auf Authentizität bei Jaimi Faulkner keinen künstlichen Beigeschmack. Für den Musiker, der mit elf Jahren zum ersten Mal eine Gitarre in den Händen hielt, ist diese Herangehensweise etwas ganz Natürliches: "Ich beginne den Schreibprozess immer mit einer Akustik-Gitarre in der Hand, und von da aus ergibt sich dann der Rest."

Auch wenn Faulkner sich eher als Solo-Künstler versteht, liebt er die Zusammenarbeit mit seiner Band. Gemeinsam stehen in den nächsten Monaten Konzerte in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien auf dem Programm.

Das Touren und der Live-Auftritt sind übrigens Aspekte des Künstler-Daseins, die er besonders wertschätzt: "Eigentlich bist du nur 20 Prozent der Zeit Musiker. Die restliche Zeit verbringst du am Schreibtisch. Deshalb freue ich mich umso mehr darauf, das Ergebnis monatelanger Arbeit endlich einem Publikum zu präsentieren."

Info Das Album "Back Road" von Jaimi Faulkner ist soeben erschienen.

(RP)
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