Düsseldorf Umjubelt im Tanzhaus: die Batsheva Dance Company

Düsseldorf · Auch wenn die Premiere bereits 2005 stattfand - die Batsheva Dance Company aus Israel und "Three" ziehen noch immer das Publikum in ihren Bann. Vor alle, weil die drei Teile des Stückes nicht weniger als eine Enzyklopädie der modernen Tanzsprache, weil es keine Emotion gibt, die unberührt bleibt - und weil das 16-köpfige Ensemble so beeindruckend ist.

Dunkle Stelen säumen die leere Bühne, mit dem Licht und der suggestiven Musik ist das Publikum zur Konzentration gezwungen, auch durch die einfache Kleidung - wie Jeans und T-Shirt - der Tänzer und Tänzerinnen. Und es ist dankbar dafür.

Bellus wird von rasanten Sprüngen, wilden Verrenkungen und dem atemberaubenden Pianospiel Glen Goulds angetrieben, bei "Humus" überzeugen die Frauen zu Enos "Neroli" durch präzise Erforschung des Raums, Secus ist schließlich Zusammenfassung und zugleich Höhepunkt, abstrakt und sinnlich, ein subtiler Humor zieht sich durch alle Teile der Aufführung, hier ist alles beieinander, das Frivole und das Ernsthafte.

Die Erotik hält das Treiben beisammen. Mitgründerin der Truppe war übrigens die Tochter des Baron Rothschild, die nach 1964 nach der Begegnung mit der großen Martha Graham das Ensemble ins Leben rief. Heute ist Ohad Naharin der Leiter, von dem auch Three stammt, eine Feier des Lebens, ein Triumph künstlerischer Originalität.

Am Ende wird schließlich alles durch die Klänge der Beach Boys und Brian Wilsons besänftigt. "You`re Welcome". In der Tat. Großer Jubel am Ende eines großen Abends im ausverkauften Tanzhaus.

(RP)
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