Gastro-Tipp Tapas-Vielfalt beim Portugiesen

Düsseldorf · Der Clube Portuguese hat eine weitere Niederlassung. Schräg gegenüber gibt es eine Dependance, in der vor allem Tapas angeboten werden.

Gastro-Tipp: Tapas-Vielfalt beim Portugiesen
Foto: Endermann Andreas

Wer das Restaurant Cave Tapas betritt, kommt beim ersten Besuch aus dem Staunen kaum heraus. Handelt es sich um ein Museum, einen Antiquitätenladen oder Ähnliches? Auf jeden Fall hat ein Jäger und Sammler das Restaurant eingerichtet.

Zwischen Kitsch und Kunst, witzigen Ideen und üppigen Ornamenten ist alles vertreten. Da hängen dutzendweise Kürbis-Gefäße an der Decke, ebenso wie bauchige Weinflaschen mit Korb umwickelt und alte Eimer. In einer Ecke betet eine Madonna, umringt von brennenden Kerzen. Plakate in schrillen Farben kleben an der Wand und es stapeln sich zu wahren Skulpturen viele Sardinenbüchsen in unterschiedlichen Farben. Die Dosen kann der Gast ruhig berühren. Sie kippen nicht um, denn sie sind zusammen geklebt. Auch eine Art von Kunst.

Die üppige Einrichtung trägt die Handschrift von Armando Cortes, der die Dekoration auf dem Flohmarkt hier oder auf Flohmärkten in Portugal gekauft hat. Cortes ist einer von drei Partnern, die die Mutter aller portugiesischen Restaurants in Düsseldorf, den Clube Portuguese und im Schwanenhof das Frango Portugues betreiben. Jetzt haben die Drei (Filipe Castelo, Armando Cortes und José Esteves) ein drittes Restaurant, nur wenige Meter entfernt, eröffnet: das Cave Tapas.

Es unterscheidet sich von den beiden anderen im Angebot. Es gibt hauptsächlich Tapas. Viele mundgerechte, schmackhafte Kleinigkeiten, die wesentlich rustikaler zubereitet sind als beispielsweise in Spanien. Restaurant-Leiter Paulo Gomez empfiehlt den Gästen, etappenweise die Speisen - es sind mehr als 40 im Angebot - zu bestellen.

Etappenweise heißt: vier auf einmal. Sie kommen auf einem Holzbrett in vier Tonschalen auf den Tisch. Wer keine Tapas möchte - es gibt auch portugiesische Spezialitäten von der Tageskarte. Oder sollte man besser Teller-Karte sagen? Denn: Auch das ist wieder Kunst - die Teller hängen wie Gemälde an der Wand. Auf ihnen stehen die Namen aktueller Gerichte wie Schweinemedaillon à Cave (22 Euro) mit Speckröllchen in Rotwein. Eine Erfindung von Küchenchef Fernando Vasocelos. Er wirbelt in der offenen Küche hinter Glas herum und legt Wert darauf, alles frisch und selbst zuzubereiten. Sogar die Sardinen legt er ein. Ob Fleisch, Fisch oder Vegetarisches, jeder Gast bekommt etwas für seinen Geschmack. Zur Ouvertüre gibt es Aioli, Thunfischcreme und Oliven (4,50 Euro) mit frischem Brot nach portugiesischen Rezept. Am Brot sollte man sich aber nicht satt essen. Es steht noch mehr zu Auswahl.

Die Chorizo in Rotwein (3,50 Euro) ist kräftig gewürzt, der gefüllte Tintenfisch (3,50 Euro) zart und mit leichter Würze, bei den Champignons (3,50 Euro) und den Garnelen in Knoblauch hält das Gericht, was es verspricht. Fernando Vasocelos spart nicht mit Knoblauch. Die in Essig eingelegte Krake (5,50 Euro) ist wunderbar zart, der rohe Stockfisch-Salat (3,50 Euro) bleibt jedoch Geschmacksache. Favorit sind die Artischocken (4,50 Euro), in Teig gewälzt und frittiert, das Ganze in einer Portwein-Speck-Soße serviert, und die dicken Bohnen (3,50 Euro) sind ein Muss. Der leicht frittierte Ziegenkäse (3,50 Euro) mit Kürbismarmelade (es kann auch Tomatenmarmelade sein) empfiehlt sich für den Schluss. Und wer dann noch Platz hat: Es gibt klassische Desserts wie Pastel de Nata (1,70 Euro) und Milchreis mit Früchten (4 Euro) oder Cheesecake (5 Euro), alles etwas anders serviert - nämlich im Glas.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort