Düsseldorf Tanzende Farben auf der Bühne

Düsseldorf · Schöne Choreographie von Claudia Küppers im Theatermuseum.

 Kanako Minami verkörpert im Stück die Farbe Gelb.

Kanako Minami verkörpert im Stück die Farbe Gelb.

Foto: Theatermuseum

"Wer hat Angst vor Rot, Gelb und Blau" titelte der amerikanische Maler Barnett Newman ein Gemälde. Jahre später nannte Leo Lionni seinen Kinderbuchklassiker "Das kleine Blau und das kleine Gelb". Angst haben muss auch hier niemand, weil die gleichnamige Bühnenadaption der Düsseldorfer Choreographin Claudia Küppers ebenso charmant wie farbenfroh daherkommt.

Die Tänzerinnen Charlotte Brohmeyer (Blau) und Kanako Minami (Gelb) verkörpern die beiden Farben und erzählen eine Geschichte von Kennenlernen, Widerstand und Vereinigung. Erst einmal sieht es gar nicht so gut aus um die beiden. Denn Blau entpuppt sich als miauende und fauchende Katze, aber Gelb kann Karate. Mitgebracht ins Theatermuseum haben beide ein Arsenal von Gegenständen, blaue und gelbe natürlich, mit denen man herrlich Geräusche machen und die man sich gegenseitig an den Kopf werfen konnte. Alltagsgegenstände werden zu Spielzeug, zum Vehikel der Fantasie: ein schlängelndes Band wird Welle, ein Eimer zum Boot, ein Stück Holz zum Ruder.

Man ahnt schon, langsam nähern sich die Kratzbürsten einander an, und man weiß: Blau und Gelb gibt Grün. So verbinden sie sich unter grünem Strampler zu einem vierbeinigen und vielarmigen neuen Wesen. All das wird untermalt von den Soundarrangements Thomas Heides, der mit entspannten elektronischen Klängen zwischen Drum 'n' Bass und sanfterem Gitarrenhall das Geschehen untermalt. Die beiden Tänzerinnen ergänzen sich aufs Trefflichste, agieren zwischen Aggressivität und Verspieltheit, bis es sie zueinander treibt.

Es gibt viel zu entdecken in dieser blau-gelben Welt, vor der sich keiner fürchten muss.

(RP)
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