Gastro-Tipp Suppe und Kraut nach polnischer Art

Düsseldorf · Das Restaurant Klußka bietet polnische Hausmannskost. Das Lokal trifft auch den Geschmack von Gästen aus vielen anderen Nationen.

 Jaroslaw und Teresa Zieciak führen erfolgreich das Restaurant Klußka mit Speisen der polnischen Küche.

Jaroslaw und Teresa Zieciak führen erfolgreich das Restaurant Klußka mit Speisen der polnischen Küche.

Foto: A. Endermann

Die Freunde von ordentlicher Hausmannskost hatten Glück. Eigentlich hatte das Ehepaar Teresa und Jaroslaw Zieciak geplant, an der Fischerstraße ein deutsch-italienisches Restaurant zu eröffnen. "Doch wir haben festgestellt, dass es im Umkreis bereits 15 solcher Gastbetriebe gibt und suchten deshalb nach einem anderen Konzept." So entstand die Idee, mit dem Klußka (polnisch für Knödel) ein polnisches Restaurant zu eröffnen, in dem nach original polnischen Rezepten mit original polnischen Zutaten gekocht wird. Dass ein polnischer Koch am Herd stehen sollte, verstand sich von selbst, erwies sich aber als ein unerwartet schwieriges Unterfangen. "Bewerber hatten wir reichlich, aber sie kamen aus Ländern wie Marokko, Albanien und Kuba", sagt Jaroslaw Zieciak. Er machte sich daraufhin persönlich in sein Heimatland auf, um einen geeigneten Koch zu suchen.

Inzwischen steht mit Grzegoz der vierte Kandidat am Herd, und endlich ist der Chef rundum zufrieden. "Grzegoz kann Speisen aus den verschiedenen Regionen kochen." Das ist wichtig, damit die Kunden, die ihre Wurzeln in den unterschiedlichen Regionen von Polen haben, auf den Geschmack kommen. "Das Krautgemüse beispielsweise wird in Zentral-Polen schön bissfest zubereitet. Alles, was aus dem Gebiet von Oberschlesien stammt, ist in der Regel ziemlich weichgekocht", sagt Jaroslaw Zieciak. Die Qualität in seinem Restaurant bliebe aber immer gleich gut, egal welcher Geschmack bedient werden würde, betont der Wirt.

Seit einem Jahr serviert er seinen Gästen typisch polnische Speisen. Auf der Karte steht beispielsweise eine Sauermehlsuppe mit Ei und Wurst (4,50 Euro), eine Rote-Bete-Suppe (2,90 Euro), Kuttel-Suppe (5 Euro) und eine Salzgurkensuppe (4,50 Euro). Es gibt Pierogi (Teigtaschen) mit verschiedenen Füllungen, die überraschend saftig schmecken, sowie Bigos (sieben Euro), ein Krauttopf aus Sauerkraut, Weißkohl, Fleisch, Wurst und Brot. Der Reibekuchen wird auf ungarische Art mit Rindergulasch und Sauerkraut angeboten (14,90 Euro), und die Rinderrouladen werden mit schlesischen Klößen serviert (16,50 Euro). Viele der Gerichte wie Schweineschnitzel, Kartoffeln mit Dill, Rote-Bete-Salat (13,50 Euro) könnten so auch auf einer Deutschen Speisekarte stehen. Wer sie probiert, erfährt ein neues Geschmackserlebnis, denn die Zusammensetzung und die Gewürze sind anders als in der heimischen, deutschen Küche.

Die Gerichte sind deftige Hausmannskost und die Portionen groß. Das trifft auch auf den Nachtisch zu, die süßen Hefepfannkuchen mit Konfitüre und Eis (5,90 Euro) etwa. "Wir bereiten alles selber und sehr frisch zu. Fertigprodukte gibt es bei uns nicht", sagt der Wirt, der als Koch in der Küche mit anpackt. Wer sein Essen nicht schafft, kann sich die Speisen einpacken lassen und am nächsten Tag weiterschlemmen.

Besonders voll wird es in dem Restaurant mit seinen 60 Plätzen und 36 Terrassenplätzen am Sonntag, wenn die polnischen Familien nach dem Kirchgang einkehren. Deshalb empfiehlen die Zieciaks für die Wochenenden eine Reservierung - besonders, wenn der Gast im Restaurant statt im rustikalen Barbereich sitzen will.

"Zu uns kommen auch Gäste aus anderen Städten, wir haben viel Stammpublikum und auch Besucher aus vielen anderen Nationen", sagt Jaroslaw Zieciak. So würden die Japaner beispielsweise die Kohlrouladen und die Teigtaschen schätzen, da diese den japanischen Gerichten ähneln.

(RP)
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