Düsseldorf So wird man halt im Ruhrgebiet

Düsseldorf · Frank Goosen erzählte in der Mayerschen von seinem Leben in Bochum.

Das ist nur eine Vermutung: Am liebsten würde Frank Goosen im ausverkauften Stadion des VfL Bochum aus seinem neuen Roman "Förster, mein Förster" lesen. Der Komödiant und Schriftsteller sitzt dort schließlich im Aufsichtsrat des Fußballvereins. Außerdem lebt er in der Stadt und hat in vielen Beiträgen seine Liebe zum Fußball bezeugt. Auf seiner Lesereise nimmt Goosen ersatzweise aber auch gern mit kleineren Sälen vorlieb. In Düsseldorf jetzt mit der Buchhandlung Mayersche-Droste. Zu erleben war ein bestens gestimmter Jung-Fünfziger. Anders als sein Romanheld, der gleichaltrige, aber krisenblockierte Autor Förster, präsentierte sich der Bochumer gut aufgelegt.

Und er begann mit einem Hamster. Das Tierchen ist von zu Hause ausgerissen und landet in Försters Jackentasche, weil der an einem tristen Sonntagmorgen nicht so recht weiß, was er mit sich anfangen soll. Er stromert durch die Gegend, während seine Freundin auf den Äußeren Hebriden weilt. Weitere Romanpersonen sind ein 70-jähriger Expolizist, ein Lehrer und Frau Strobel. Ach ja, da ist noch der etwas naseweise Fin als Beispiel für "die Jugend von heute". Alle haben wunderbare Macken, sind also Menschen wie du und ich. Und als Höhepunkt der Handlung sind sie dann mal weg. Gemeinsam geht es auf die Reise, natürlich im Bulli.

Frank Goosen liest die verschiedenen Passagen seines Buchs in rasendem Tempo. So kommt es, dass er nach einer knappen Stunde aufhören muss, damit "fürs Lesen zu Hause noch etwas übrig bleibt", wie er sagt. Die etwa 50 Kapitel sind eine Mischung aus Handlung, Emails, SMS und Film- sowie Theaterszenen.

Während der Lesung wird klar, wie sehr sich dieser Autor vom Ruhrgebiet, seiner Heimat, inspirieren lässt. Bei den Fragen aus dem Publikum geht es dann auch schnell wieder um den Bochumer Fußball. Er habe eine Krise erlebt, erzählt Frank Goosen, als seinem Verein vor Jahren das Toreschießen abhanden kam.

Aber jemand wie er, der als sitzengebliebener Schüler noch "G 10" durchlitt, kommt schnell wieder auf die Beine.

(RP)
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