Gastro-Tipp Mit Pasta, Dolci und Vino rosso

Düsseldorf · Das G. Saitta an der Heinrichstraße in Mörsenbroich setzt auf eine moderne italienische Küche - allerdings mit klassischen Elementen.

Gastro-Tipp: Mit Pasta, Dolci und Vino rosso
Foto: Anne Orthen

Die Familie Saitta ist weit über Düsseldorf hinaus bekannt als Experte für italiensche Weine und gute italienische Küche. Während Gründer Salvatore mit italienischen Lebensmitteln und kleinen Pasta-Gerichten begann, haben sich drei der Söhne, Giuseppe, Michelangelo und Gaspare, selbstständig gemacht. Inzwischen ist auch die dritte Generation in der Gastronomie tätig. Anfang Juli hat sich Mario Saitta an der Heinrichstraße selbstständig gemacht. G. Saitta nennt er sein Restaurant mit "Winery". Der Name hat anfangs für Verwirrung gesorgt, weil ein Onkel Giuseppe heißt. Doch es ist eine Hommage an seinen Vater, der seit sechs Jahren in Kaiserswerth einen Feinkostladen unter demselben Namen betreibt. Es sollte ein Wiedererkennungswert sein, den die Gäste aus dem Düsseldorfer Norden verstanden haben.

Vater und Sohn haben die Räumlichkeiten des ehemaligen Baccala übernommen. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ist das Restaurant wesentlich heller geworden. Wer das Lokal betritt, der blickt zunächst auf die große Antipasti-Theke und dann auf die offene Küche, in der Mario Saitta werkelt. Er ist bisher übrigens der Einzige in der Familie, der eine Kochlehre absolviert hat. Gleich wenige Meter weiter steht der große Schrank, dessen Inhalt Weinliebhaber gerne studieren. An den Wänden hängen großformatige Fotos, an denen man sich nicht sattsehen kann. Saitta plant, öfter Kunst in seinem Lokal auszustellen.

120 Plätze bietet das G. Saitta, davon 60 auf der großzügig gestalteten Terrasse, die im Sommer sehr beliebt ist. Dort hat Saitta wenig geändert. Allerdings ist die Küche eine andere als die seines Vorgängers.

Der 28-Jährige begann mit 17 Jahren seine Ausbildung in der Osteria Saitta in Niederkassel bei seinem Onkel und arbeitete danach unter anderem für Sterne-Restaurants, wie "Im Schiffchen" und "Hummerstübchen". Die klassische italienische Küche lernte er im Amici in Lörick und verbindet sie heute mit modernen Komponenten. Die Karte ist klein, aber fein: Zwei Fisch- und zwei Fleischgerichte - je nach Marktlage. Natürlich gibt es Antipasti und Pastagerichte. Und selbstverständlich eine Tageskarte. Dort stehen momentan wunderbare Pilzgerichte drauf. Unbedingt empfehlenswert ist die Lasagne (9,90 Euro), fast klassisch. Allerdings ist das Gehackte aus Kalbfleisch, und Saitta hat es stundenlang einköcheln lassen, so dass der Geschmack sehr intensiv, kurzum großartig ist. Das Vitello tonnato (cc) kommt traditionell daher, dabei ist die Thunfisch-Mayonnaise so fein, dass sie auf der Zunge schmilzt. Die Aubergine mit Käse überbacken (9,90 Euro) ist so gehaltvoll, dass sie eigentlich schon als Hauptspeise durchgeht. Das gilt auch für den Salat Nicoise (14,90). Den serviert Saitta auch mit Thunfisch, Schinken und Ei. Aber der Thunfisch ist nur kurz angebraten, statt gekochtem nimmt er San-Daniele-Schinken und das Ei kommt pochiert daher. Eine perfekte Kombination. Fisch gibt es oft im Ganzen und wird am Tisch tranchiert, Als Fleischgerichte stehen momentan Kalbsbäckchen (25,90) und Rinderfilet mit Steinpilzen (29,90) auf der Oktoberkarte.

Kein Italiener ohne Pasta. Saitta hat im Sternerestaurant "La Ciau del Tornavento"gearbeitet. Und von dort hat er unter anderem das Rezept für die Paccheri Gamberie mitgebracht - Nudeln kombiniert mit Gambas und frischen Artischocken. Die Ravioli mit Perlhuhnbrust-Füllung (13,90) überzeugten ebenso wie Gnocchi mit Wildschweinragout (14,90).

Und kein Italiener ohne Dolci, vom warmen Schokoladensoufflé (8,90) bis zum Tiramisu (7,90) - wenn auch etwas zu hochpreisig.

(RP)
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