Gastrotipp Mehr als eine Kartoffel

Düsseldorf · Im Baketato werden die Erdäpfel neu in Szene gesetzt. Zahlreiche Zutaten verfeinern die Knolle. Die Idee kommt von einem Düsseldorfer Gastronom.

 Mitarbeiter Duran Kilic bereitet in einer Baketato-Filiale eine Kartoffel "Athen" vor.

Mitarbeiter Duran Kilic bereitet in einer Baketato-Filiale eine Kartoffel "Athen" vor.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Khanh Nguyen ist ein erfolgreicher Gastronom und hat bereits ein halbes Dutzend Restaurants in Düsseldorf eröffnet und damit die heimische Gastronomieszene mitgeprägt. Angefangen hat er mit frischer, ursprünglicher Küche seines Heimatlandes Vietnam. Diese wird in verschiedener Ausprägung und mit verschiedenen Schwerpunkten etwa im "Scaramangas", "Banh Boyo" oder "Quintooo" serviert.

Anfang des Jahres überraschte Nguyen, als er mit dem "Kamikaze" ein japanisches Sushi-Restaurant eröffnete und erneut seine Gäste überzeugte. Jetzt beschreitet der Unternehmer schon wieder neue Wege. Erstmals hat er ein Konzept für eine Systemgastronomie entwickelt und erstmals steht bei ihm die Kartoffel im Vordergrund. "Baketato" heißen die kleinen, gerade einmal 40 Quadratmeter großen Läden, die nun an der Nordstraße und im Sevens an der Königsallee auf Gäste warten. Und am Wochenende wird bereits die dritte Filiale in den Düsseldorf Arcaden in Bilk an den Start gehen. "Ich will expandieren, aber in Düsseldorf bleiben. Um mir nicht selber Konkurrenz zu machen, muss ich neue Konzepte entwickeln", sagt Nguyen.

Grundlage im Baketato ist eine große Ofenkartoffel, die - dank eines Konvektors mit Thermostat - genau auf den Punkt gegart und damit nicht zu trocken oder zu hart ist. Ihr Inneres wird von den Servicemitarbeitern durch eine Gabel aufgelockert und mit Butter, Salz aus der Mühle und Käse verfeinert. Dabei vermischt sich der Käse schön mit den heißen Kartoffelstückchen, so dass dabei schon ein feiner Geschmack entsteht.

Kartoffelfans können diese Grundlage (2,40 Euro) pur verputzen. Wer das Ganze noch verfeinern will, hat die Qual der Wahl. Denn der Kunde kann aus zahlreichen Zutaten (zwischen 0,50 und 2,90 Euro) auswählen, um seine ganz individuelle Kartoffel zu kreieren. Dafür stehen beispielsweise verschiedene Dips wie Bärlauch-, Feta-Honig- und Tomaten-Basilikum-Creme, Tsatsiki oder Guacamole bereit.

Es gibt kalte Füllungen wie Eisbergsalat oder Gemüse Tatar oder warme Füllungen wie Chili con Carne und Gyros-Fleisch. Gekrönt werden kann die Speise etwa noch mit Toppings wie Sonnenblumenkerne, Röstzwiebeln oder Kräutercroutons.

Wer sich unsicher ist, ob die eine Zutat wohl gut mit einer anderen harmoniert, kann entweder das freundliche Personal fragen oder eine der Baketato-Spezialitäten wählen, die immer wieder wechseln, um noch mehr Abwechslung zu bieten. Bei den Kartoffeln, die auf einem Salatbett serviert werden, werden die Zutaten meist recht großzügig bemessen. Das Pulled Chicken zum Beispiel ist kräftig gewürzt und schön zart. Etwas mehr Würze könnte hingegen die vegetarische Kombination "Casablanca" vertragen. Sie besteht aus Couscous-Salat, Gemüse und Joghurt. Dafür kann der Gast aber selber sorgen, denn Gewürze wie gehackte Petersilie, Paprikapulver oder scharfes Currypulver stehen bereit.

Die rund 300 Gramm schweren Kartoffeln dürften eigentlich für Sättigung sorgen. Für den Bärenhunger kann der Gast aber auch eine große Schale mit Kartoffeln als Grundlage wählen.

Wenig Freude bereiten im Baketato allerdings die Verweilmöglichkeiten. Entweder fehlen Sitzmöglichkeiten oder die Bänke und Hocker sind hart und unbequem. Das Angebot im Sevens zum Beispiel ist größtenteils auf den schnellen Mittagstisch zugeschnitten. Die Speisen gibt es auch zum Mitnehmen.

(RP)
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