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Düsseldorf Kunst bis zum Umfallen

Düsseldorf · In der Kunsthalle und dem Salon des Amateurs gibt es morgen von 15 Uhr bis 5 Uhr nachts pausenlos Programm. Time Based Academy heißt das Festival, das zu Konzerten, Vorträgen, Workshops und Performances einlädt.

 Performance im Salon des Amateurs: "Es ist breiter als das, was ich denken kann". Der Salon des Amateurs, der tagsüber als Museumscafé und nachts als Club genutzt wird, ist ein Spielort der Time Based Academy.

Performance im Salon des Amateurs: "Es ist breiter als das, was ich denken kann". Der Salon des Amateurs, der tagsüber als Museumscafé und nachts als Club genutzt wird, ist ein Spielort der Time Based Academy.

Foto: Ekkehart Bussenius/Tania Reinicke

TBA ist eine im englischen Sprachraum geläufige Abkürzung, die gern verwendet wird, wenn etwas noch in der Mache ist. Es heißt "To be announced" - zu Deutsch: wird erst noch angekündigt. TBA ist auch die Abkürzung für Time Based Academy - das mag Zufall sein oder auch nicht, jedenfalls verhält es sich dort mit der Veranstaltungsprogrammatik ähnlich: alles in Arbeit.

Morgen findet in der Kunsthalle und dem anliegenden Salon des Amateurs zum zweiten Mal das Über-Nacht-Kunstfestival Time Based Academy statt. Von Freitagmittag, 15 Uhr, bis Samstagmorgen, fünf Uhr, gibt es am Grabbeplatz Konzerte, Vorträge, Workshops, bildende und darstellende Kunst. Die Grenzen zwischen den Künsten sollen verschwimmen, "Kategorisierungen aufgehoben werden", wünscht sich Mitveranstalter Philipp Maiburg. Rund 50 Künstler aus dem Umfeld der Kunstakademie und der Kölner Kunsthochschule für Medien beteiligen sich. Gezeigt werden Arbeiten von Erstsemestern und Absolventen, die ihr Studium vor Jahren abgeschlossen haben. Sie alle sollen mal machen. "Erstmal raushauen", sagt Hochschulprofessor Mischa Kuball. Es gibt fast pausenlos Programm.

Prozess- und nicht zielorientiert sei die Veranstaltungsreihe, sagt Kunsthallendirektor Gregor Jansen. Die Schwerpunkte werden sich erst während des fortlaufenden Programms kristallisieren, sagt Philipp Maiburg. "Die Leute werden immer leicht nervös, wenn sie nicht wissen, was passiert." Den Machern ist das ganz recht. Fest steht indes: "On Air" - auf Sendung - ist das Thema der Akademie auf Zeit. Passend dazu bietet etwa der Londoner Avantgarde-Internet-Radiosender "NTS Radio" um 17 Uhr einen Workshop an, "How to Radio", und überträgt die Konzerte des Düsseldorfer Ambient-Musikers Wolf Müller (18.15) und von Elektromusiker Matt Karmil (19 Uhr) via Online-Livestream in die Welt.

Kraftzentrum sind und bleiben allerdings auch bei der zweiten Auflage der Time Based Academy die Kunsthalle und der Salon des Amateurs, getragen wird das Festival zudem erneut von der Kunstakademie, der Kölner Kunsthochschule, der Julia Stoschek Collection und dem Open-Source-Festival. Während die Veranstaltung im vergangenen Jahr noch in der Nacht vor dem Musikfestival auf der Galopprennbahn stattfand, ist der Zeitplan in diesem Jahr etwas entzerrt. Das Open-Source geht am 9. Juli über die Bühnen. Statt mit dem Festival werden die Synergieeffekte darum nun an Ort und Stelle erzeugt. Die am Wochenende zu Ende gehende Ausstellung von Akademierektorin Rita McBride wird eingebunden. Zum einen ist die Schau bis zum späten Abend, 23 Uhr, bei freiem Eintritt geöffnet. Zum anderen soll die "Arena", eine von McBride entworfene raumgreifende Installation, bespielt werden. "Die Arbeiten werden darauf reagieren", sagt Mischa Kuball. Neu ist zudem, dass in diesem Jahr auch der Vorplatz bespielt werden soll. Die Idee, den Zeitplan auf einen weiteren Tag auszuweiten, scheint indes vom Tisch. Die Konzentration sei gut und gewollt, heißt es, das halte die Qualität hoch.

Zuweilen überschneiden sich die Veranstaltungen, etwa die Diskussion "Kunst und Popmusik" mit Jörg Heiser und Stefan Schneider und die Performance von "Einkollektiv" (beides 21 Uhr). Man müsse sich dann schon mal entscheiden, sagt Maiburg. Auch zwischen den Spielorten. "Das hält einen wach", sagt Kuball. Wäre auch schlecht fürs Konzept: müde Besucher.

(kl)
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