Düsseldorf "Kultur muss das Tafelsilber sein"

Düsseldorf · Felix Droste ist neuer Vorsitzender der Heinrich-Heine-Gesellschaft.

Die Heinrich-Heine-Gesellschaft hat einen neuen Vorstand. Dessen Wahl auf der jährlichen Mitgliederversammlung im Heine-Institut markierte einen epochalen Wechsel. Er ist verbunden mit dem Namen Joseph A. Kruse. Der langjährige Leiter des Heine-Instituts und Honorarprofessor der Heine-Universität war 2004 in einer turbulenten Sitzung mit großer Mehrheit auch zum Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt worden. Aufgrund seiner Redekunst und seiner zahlreichen Publikationen hochgeschätzt, ja sogar als "Heines Stellvertreter auf Erden" gehandelt, lebt Joseph A. Kruse inzwischen in Berlin.

Mit Blick auf einen Generationenwechsel wollten er, seine Stellvertreterin Renate Loos und der Schatzmeister Klaus E. Müller nicht wieder antreten.

Neuer Vorsitzender ist der Düsseldorfer Verleger Felix Droste. Der diplomierte Volkswirt übernahm 2002 von seinem Vater die Geschäftsführung des Droste-Verlags und führt den Aufsichtsrat der Rheinische Post Mediengruppe. Im Kulturleben der Stadt hat Felix Droste zahlreiche Funktionen übernommen und war auch bisher schon für die Heine-Gesellschaft aktiv. Sein Hauptanliegen ist, wie er nach der Wahl im Gespräch sagte, dass die Stadt bei aller Eventfreude, siehe Tour de France, ihre kulturellen Einrichtungen als eigentliches "Tafelsilber" nicht vernachlässigt. Neue Stellvertreterin ist die Institutsleiterin Sabine Brenner-Wilzcek. Für Kontinuität im Programm von Institut und Gesellschaft wird als Geschäftsführerin weiterhin Karin Füllner sorgen.

Es ist eine Tradition der Gesellschaft, dass am Abend der jährlichen Mitgliederversammlung ein kulturelles Programm geboten wird. Dieses Mal stellte Ulrich Meyer-Doerpinghaus im Gespräch mit RP-Redakteur Lothar Schröder sein Buch "Am Zauberfluss" vor, mit "Szenen aus der rheinischen Romantik". Der Autor wohnt mit seiner Familie in der Nähe von Bonn, "im schönsten Teil des Rheintals"; seine großen Fenster eröffnen derart wechselvoll-spannende Blicke auf den Fluss, dass man auf einen Fernseher verzichten kann. Die vorgelesenen Passagen des Romantik-Buches beleuchteten allerdings vor allem die letzten Lebensjahre von Clara und Robert Schumann.

(RP)
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