Gastro-Tipp Klassisch und edel im Steigenberger

Düsseldorf · Marc Schulz ist der neue Küchenchef der drei Restaurants im Steigenberger Parkhotel an der Königsallee. Er setzt auf innovative Tradition.

Gastro-Tipp: Klassisch und edel im Steigenberger
Foto: Endermann, Andreas (end)

Er zählt zu den schönsten Aussichten der Stadt: der Blick auf den Hofgarten und den Kö-Bogen. Wer die Adresse Königsallee 1A besitzt, kann eine solche Aussicht bieten - vom Restaurant Artiste im Steigenberger Parkhotel.

Im klassischen Ambiente, wie es sich für ein Fünf-Sterne-Hotel gehört, lässt es sich vorzüglich speisen. Der junge Küchenchef Marc Schulz, der erst vor ein paar Monaten das Zepter übernommen hat, muss eine anspruchsvolle Klientel verwöhnen: Da sind die Stammgäste, die seit dreißig, vierzig Jahren und noch länger regelmäßig ins Artiste, früher Menuett, kommen. Da sind die Hotelgäste, die einen internationalen hohen Standard gewöhnt sind. Und nicht zuletzt kommen Gäste, die sich etwas Besonderes leisten wollen - zum Geburtstag, Hochzeitstag, zu Ostern oder zum Muttertag. Marc Schulz plant für solche Feiertage immer exquisite Menüs.

Die Karte im Artiste präsentiert Gerichte vom Feinsten: Hummersalat (29 Euro), Gänseleberterrine (36 Euro) oder klassisches Tartar (39 Euro) vom Nebraska-Rind, um nur einige Vorspeisen zu nennen. "Edle Zutaten erwarten die Gäste von uns", sagt der 34-jährige Küchenchef, der schon mal als Commis unter dem legendären Küchenchef Michael Görres im Steigenberger gearbeitet hat. Danach folgten zahlreiche Stationen im In- und Ausland. Lange hat der gebürtige Krefelder im Herzog von Burgund in Neuss gearbeitet, kochte im Fährhaus auf Sylt und war Souschef auf Gut Mydlinghoven in Hubbelrath. Er kochte in Singapur und arbeitete im Capella-Hotel in Auburn, Alabama, bevor er, mit Zwischenstopp in Frankfurt, zurück ins Rheinland kam.

Mit Hummer arbeitet er gern, und die Hummercremesuppe (14 Euro) mit Ravioli und Tomate ist besonders empfehlenswert. Neben traditionellen Gerichten wie klassischer Hirschrücken (38 Euro) oder Steinbutt (39 Euro) experimentiert der Küchenchef, wie beispielsweise beim Wolfsbarsch, zu dem er Grünkohl und einen Krustentierschaum serviert. Eine gewagte Interpretation, bei dem der Grünkohl für manchen Geschmack etwas zu dominant war. Wunderbar seine Variationen von der Barbarie-Ente - ob als Praline oder als mit Schokolade umhülltes Parfait, das auf der Zunge schmolz. Internationale Gäste schwören auf Gegrilltes - und da kommt Schulz seine USA-Erfahrung zu Gute. Saftig, auf den Punkt gegart ist das 200 Gramm Nebraska-Filetsteak (42 Euro, mit Beilagen).

Neben dem Artiste und Menuett gibt es noch "Das Eck". Hier soll es locker zugehen - mal nur ein Treffen auf einen Drink, einen Kaffee oder Tee, ein Glas Champagner. Die Karte ist einfach, hat aber das Preisniveau eines Fünf-Sterne-Hotels. Das Club-Sandwich kostet 18 Euro, der Hamburger 19 Euro, mit Käse 20 Euro. Der Hamburger war 1A, enttäuschend aber, dass der professionelle, doch recht lustlose Kellner Mayonnaise und Ketchup in kleinen Gläschen von Heinz servierte und die Pommes Frites ein Convenience-Produkt waren. Fünf Euro für eine Apfelschorle und 4,50 Euro für ein Glas Alt, das sind Hotelpreise, mit denen man kaum einen Düsseldorfer auf die schöne Terrasse des "Ecks" locken kann.

Bei den Desserts ist Patissier Marc Witzschke ein wahrer Künstler. Verführerisch und fantasievoll sind seine Schokoladen-Variationen. Sein Champagner-Sorbet (12) mit Orange und Kerbel und seine Crème Brûlée (14) mit Vanille und Mandarine sind ein Genuss - erst Recht, wenn der Blick dabei zum Hofgarten geht.

(RP)
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