Düsseldorf Kate Nash feiert eine nostalgische Geburtstagsparty

Düsseldorf · Während andere Künstler auf Tour gehen, um ihren neuen Song vorzustellen, ihr aktuelles Album zu bewerben und höchstens als Zugabe einen ihrer größten Hits spielen, macht Kate Nash genau das Gegenteil. Die britische Singer-Songwriterin eröffnete ihr Konzert im Zakk mit ihrem wohl bekanntesten Song: "Foundations".

In einem bodenlangen, rot-glitzernden Paillettenkleid singt sie die ersten Zeilen des Liedes, um dann die Bühne kommentarlos zu verlassen und das Publikum gemeinsam mit ihrer Band das Lied zu Ende bringen zu lassen. Der Plan geht auf, das Publikum singt, was das Zeug hält.

Zum nächsten Song hat sich ihr Outfit um zwei Drittel reduziert. Sie trägt jetzt nur noch einen roten Leoparden-Bikini mit Netzstrumpfhose, dazu schwarze klobige Absatzschuhe und große Ufo-Ohrringe. Die Euphorie des Publikums ist ungebrochen. Auch das nächste Lied singt es komplett und auswendig mit. Das liegt daran, dass Kate Nash an diesem Abend ihr Album "Made of Bricks" Titel für Titel in Originalreihenfolge durchspielt. Es wird in diesem Jahr zehn Jahre alt. Im Zakk wird also Geburtstag gefeiert.

Der rotzige Indie-Rock, mit dem die Britin berühmt geworden ist, hat nichts von seiner Stärke verloren. Besonders für Frauen ist die Londonerin schon immer eine Identifikationsfigur, da sie sich selbstbewusst für feministische Themen einsetzt und auch in ihren Liedern eine klare Sprache wählt. Ihr Sprechgesang ist laut, schnell und aufmüpfig. Gebrochen wird das an diesem Abend durch das verspielte Bühnenbild: Weiße Blütenbäume stehen vor einer Leinwand, auf der schwarz-weiße Animationen gezeigt werden. Von der Decke hängt eine Weltkugel, und die Sängerin selbst sitzt zwischenzeitlich an einem mit Plastik-Rosen geschmückten Keyboard. Aber nicht, um gefühlvolle Balladen zu singen, sondern um sich durch die starken Songs ihres ersten Albums zu rocken. Meike Glass

(RP)
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