Düsseldorf Jim und Lukas freuen sich auf ihren Film

Düsseldorf · In gut einer Woche läuft "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" in den Kinos an. Die Marionetten werden Gäste begrüßen.

 Normalerweise sind sie die Stars - nun wollen sie sehen, wie ihre Abenteuer auf der Kinoleinwand aussehen.

Normalerweise sind sie die Stars - nun wollen sie sehen, wie ihre Abenteuer auf der Kinoleinwand aussehen.

Foto: Anna Zamolska

Jim und Lukas sind schon aufgeregt: Nächste Woche läuft der Film "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" in den Kinos an. Die beiden Puppen aus dem Marionettentheater haben sich ihre Tickets bereits gesichert. Ostermontag wollen sie im Cinestar die kleinen Zuschauer begrüßen, mit ihnen plaudern und Fotos machen. Vor allen Dingen wollen sie sehen, wie ihr Abenteuer auf der Kinoleinwand umgesetzt wird. Besonders, da es mit Henning Baum und Solomon Gordon in den Hauptrollen zum ersten Mal mit "echten Menschen" verfilmt wurde.

Die Geschichte von Lukas, dem Lokomotivführer, und dem Waisenjungen Jim Knopf, die mit Lokomotive Emma losziehen, hat Generationen geprägt. Seinen Ursprung hat das Fantasy-Abenteuer in Michael Endes Kinderbuch, anschließend wurde es ein im Figurentheater populärer Stoff. Als der Roman Anfang der 60er Jahre erstmals verfilmt wurde, waren Marionetten aus der Augsburger Puppenkiste die Schauspieler. Erst gab es eine Fassung in Schwarz-Weiß, ehe Ende der 60er Jahre noch eine Verfilmung in Farbe folgte.

Auch im Düsseldorfer Marionettentheater wird "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" seit gut zehn Jahren aufgeführt. "Es ist eine schwierige Nummer für die Bühne", sagt Theaterleiter Anton Bachleitner. "Das liegt nicht zuletzt daran, dass es viele wechselnde Schauplätze gibt." Auch hatte er den Anspruch, möglichst nah an der Textvorlage zu bleiben. "Wir sind natürlich gespannt, wie der Kinofilm das nun umsetzen wird", sagt Bachleitner, der im Cinestar den Lukas "steuern" wird. Seine Kollegin Anna Zamolska wird Jim Knopf übernehmen.

Momentan ist es ein Trend, dass Kinderbuchklassiker neu adaptiert werden. Erst kürzlich wurde die kleine Hexe verfilmt. "Die Abenteuer verlieren nichts von ihrem Reiz. Michael Ende hat Jim Knopf als fantastische Geschichte geschrieben, die keiner Mode hinterherläuft und in jede Zeit hineinpasst", erklärt Bachleitner das Phänomen und fügt hinzu: "Er nimmt seine Zuschauer ernst und gaukelt ihnen nichts vor."

Trotzdem werden die beiden Puppen Jim und Lukas aufmerksam verfolgen, wie ihre Rollen von den Menschen verkörpert werden. "Marionetten haben natürlich den Vorteil, dass sie so geformt werden können, dass sie zu den eigenen Vorstellungen passen", sagt Bachleitner. Da sie generell abstrakte Figuren seien, eigneten sie sich so besonders gut für fantasievolle Stücke. "Bei ihnen wird jede alltägliche Bewegung zu einem Ereignis, schon wenn sie sich an einen Tisch setzen, ist es etwas Besonderes. In ihren Bewegungen liegt Magie; auf diese Wirkung bauen wir, die Puppen haben ihre eigene Ausstrahlung."

So ist es für den Puppenspieler immer spannend zu sehen, wie Handlungen unterschiedlich umgesetzt werden. "Als ich Krabat von Preußler das erste Mal mit ,echten Menschen' gesehen habe, war ich begeistert", erzählt er.

Und auch den Trailer zu "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" findet er vielversprechend: "Natürlich werden wir den Kinofilm nicht so unbedarft sehen wie vielleicht andere. Wir achten auf Anspielungen und Andeutungen, schauen, wie andere die Handlung interpretiert haben."

Und die beiden Marionetten? "Die freuen sich total, unser Jim hat schon eine Tüte Popcorn bestellt", sagt Anton Bachleitner und lacht.

(ubg)
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