Düsseldorf Jazz-Pianist Ralf Butscher ist tot

Düsseldorf · Ende der 60er Jahre tauchte Ralf Butscher, geboren im thüringischen Eisenach, in der Düsseldorfer Jazz-Szene auf und prägte sie fortan als Pianist mehr als 40 Jahre wesentlich mit. Er war ein neugieriger Jazzmusiker, eine Eigenschaft, die ihm in der damaligen DDR sogar einmal eine kurze Haftstrafe eingebracht hatte. In Düsseldorf konnte er seinen musikalischen Entdeckungsdrang, der sich in stilistischer Offenheit in den Bereichen Swing, Bebop oder auch Hardbop bewegte, voll ausleben. Sein großes Vorbild war Bill Evans und dessen besonderes Harmonieverständnis. Aber auch Pianisten wie Keith Jarrett, Herbie Hancock oder Brad Mehldau waren für ihn stete Inspirationsquelle.

Ralf Butscher war ein Musiker, dem vorrangig am Zusammenspiel, am Austausch musikalischer Ideen lag. Auch im Alter suchte er den Austausch mit jungen Talenten. Neben dem Musikmachen engagierte er sich stets dafür, dass Jazzmusiker Auftrittsmöglichkeiten fanden, etwa Anfang der 80er Jahre bei den Jazztagen im Benrather Spektakulum, danach in der Jazzschmiede und schließlich mit zwei eigenen Konzertreihen, in der Maxkirche und in der Neanderkirche.

"Er war ein ausgesprochen integrierender Mensch", sagte Musiker-Kollege Peter Weiss. Wie jetzt bekannt wurde, starb Ralf Butscher am vergangenen Donnerstag.

Bernd Schuknecht

(RP)
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