Düsseldorf Ina Müller singt und spottet

Düsseldorf · Gleich zu Beginn fällt ein Vorhang. Mit strahlendem Lächeln begrüßt Sängerin Ina Müller das Düsseldorfer Publikum. Während aus den gut gefüllten Zuschauerreihen der Mitsubishi Electric Halle bei den letzten Tönen von "Zimmer 410" Applaus aufbrandet, beginnt Müller ihren Angriff gegen das starke Geschlecht: "Von wegen!" sagt Müller. Und setzt mit der Schöpfungsgeschichte ein: "Ich dachte ja immer, das hat mit Adam und Eva begonnen." Aber: "Eigentlich gab es früher nur XX, nur uns, Mädels!" Über die Schlussfolgerung, das männliche Chromosom XY sei ja nur ein X mit "abgebrochenem Bein" lachen auch die Männer. "Ihr wart von Anfang an kaputt!", sagt Müller unter schallendem Lachen und Applaus.

Knapp zwei Stunden mischt Müller dann Musik und Kabarett, liefert keine außergewöhnlichen Überraschungen, doch begeistert ist das Publikum trotzdem. Beziehungs-Dramen, an mancher Stelle bissigem Humor über Mann und Frau, das Leben allein und zu zweit sind ihre Themen. Die Lichter werden gedimmt, übergroße Jalousien schweben herunter, und erste ruhige Töne von der Band erklingen. Pärchen kuscheln sich aneinander. Bei Ina Müller wird nicht nur ausgeteilt: Romantische Stimmung legt sich über den Saal. Aber nur, um kurz darauf gebrochen zu werden. Das nächste Thema: Heiraten und der Unterschied zwischen "Erst-Ehefrauen" und "Zweit-Ehefrauen". "Die erste Frau bekommt einen Ring, der sieht aus - " sagt Müller und verzieht das Gesicht. "Für den muss sie dann mehr ertragen als Frodo jemals ertragen hat." Und dann käme nach jahrelangem Putzen, Kochen und Kindergroßziehen eine Andere. "Und die, die kriegt einen richtig großen, und dann muss auch gar nicht mehr so viel geputzt werden, und auch in Urlaub fahren geht dann."

Verabschiedet wird Müller mit viel Applaus - von Mann und Frau.

(juz)
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