Ausstellungstipps Große Kunst im Untergrund

Düsseldorf · Viele Kunstschaffende organisieren eigene Ausstellungen, um ihre Kreativität zu zeigen. Hier fünf Tipps für Besuche dieser besonderen Off-Räume.

 Jay Matthews und John Vincent Stevenson (v.l.) eröffnen morgen eine Ausstellung im Kunstraum plan.d.

Jay Matthews und John Vincent Stevenson (v.l.) eröffnen morgen eine Ausstellung im Kunstraum plan.d.

Foto: Heike Ludewig

Reinraum Die an der Kunstakademie Düsseldorf bei Marcel Odenbach studierende Viktoria Strecker reagiert mit ihren Kunstwerken auf den Reinraum, einer ehemaligen unterirdischen Toilettenanlage an der Adersstraße 30a in Friedrichstadt. Der Dialog zwischen dem Raum und den teils vorbereiteten, teils vor Ort entstehenden Einzelbauteilen bildet die Grundlage für einen Arbeitsprozess, den Strecker über den Zeitraum der Ausstellung weiterführen wird.

 Viktoria Strecker zeigt heute ihre fragilen Werke unterirdisch im Reinraum.

Viktoria Strecker zeigt heute ihre fragilen Werke unterirdisch im Reinraum.

Foto: Andreas Endermann

Der Titel "Versetzung" bezieht sich auf das Wiederverwenden und Verändern von bestehenden Bauteilen für einen neuen Ort. Mit transparenten Elementen aus gebrochenen und geschmolzenen Kunststoffen entstehen durchsichtige und filigrane Objekte, die sich im Raum ausbreiten. Die Vernissage ist heute, 19.30 Uhr. Weitere Öffnungstage: mittwochs ab 19.30 Uhr bis zum 24. Mai. WP 8 In den Räumen des Kunstvereins an der Kölner Straße 73 nahe dem Worringer Platz zeigen ab heute die Hamburger Fotokünstler Wolfgang Anger und Alexander Kadow zwei fotografische Positionen im dokumentarischen Stil.

Anzeichen des Zusammenlebens zweier Personen auf 70 Quadratmetern stehen teils renaturierten Tagebaugebieten in der Lausitz gegenüber. Mikro- und makroskopisch werden Realitäten des Alltags untersucht. Die Eröffnung der Ausstellung ist heute, 20 Uhr. Uhrenturm Ihre Skulpturen prägen das Düsseldorfer Stadtbild: Hannelore Köhler (88). Die Figuren "Frau Backhaus" auf dem Burgplatz zum Beispiel, die "Hockende" vor dem Evangelischen Krankenhaus an der Kirchfeldstraße oder "Mutter Ey" im Spee'schen Park am Stadtmuseum.

Viele Abbildungen ihrer in Düsseldorf vorhandenen Arbeiten sind zurzeit im Uhrenturm zu sehen. Der im Jahre 1875 erbaute Turm steht vor der Agentur für Arbeit (Grafenberger Allee 300) und ist ein Überbleibsel einer alten Eisengießerei. Die Hannelore-Köhler-Ausstellung ist bei freiem Eintritt bis Ende August jeden Montag jeweils von 18 bis 20 Uhr zu sehen. BBK-Kunstraum Mit der Ausstellung "Die Zeiten des Skandals sind vorbei?" vereint der Bezirksverband Bildender Künstler (BBK) die Werke von 14 Künstlern aus Köln und Düsseldorf.

Themen der Werke sind Kunstskandale, wie die Entlassung von Joseph Beuys als Professor der Kunstakademie Düsseldorf oder der Abriss der Kölner Kunsthalle. Die Schau ist im BBK-Kunstraum an der Birkenstraße 47 (im Hof) freitags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen. plan.d. In diesem alternativen Kunstraum an der Dorotheenstraße 59 soll der Dialog mit Künstlern anderer Länder verbessert werden.

Morgen um 20 Uhr wird die Ausstellung "pasts, presents and futures" eröffnet. Die Künstler Jay Matthews (USA), John Vincent Stevenson und Perdita Sinclair (beide aus Großbritannien) beschäftigen sich mit Malerei, Installationen und Skulpturen mit gesellschaftlichen Kontexten. Die Ausstellung ist samstags und sonntags, 15 bis 18 Uhr, geöffnet.

(RP)
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