Premiere in Düsseldorf Gold, Sex, Kapitalismus - Wagners "Rheingold"

Düsseldorf · Der "Ring" ist zurück am Rhein: Mit langem Beifall und Buhrufen ist in der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf am Freitagabend die neue Inszenierung von Richard Wagners "Rheingold" begrüßt worden. Regisseur Dietrich W. Hilsdorf hat die Handlung in die Welt des ungezügelten Kapitalismus des 19. Jahrhunderts verlegt.

 Ganz frivol: die Rheintöchter.

Ganz frivol: die Rheintöchter.

Foto: dpa, mg fdt

Die Oper handelt vom Raub des Rheingoldes durch den Zwerg Alberich. Die Götter um Wotan (Simon Neal) sind eine ermattete und dem Alkohol verfallene bürgerliche Gesellschaft. Die Rheintöchter bezirzen in sexy Rüschenkleidern und Korsagen die Männerwelt. Alberich (Michael Kraus) wiederum wird als ausbeuterischer Minenbesitzer dargestellt.

 Effekte satt: In der Inszenierung werden Loren von Minenarbeitern über die Bühne geschoben.

Effekte satt: In der Inszenierung werden Loren von Minenarbeitern über die Bühne geschoben.

Foto: dpa, mg fdt

Die in einem Salon spielende Inszenierung spart nicht mit Effekten wie voll beladenen Loren, die brachial von dreckverschmierten Minenarbeitern über die Bühne geschoben werden. Während die Sänger größtenteils begeistert gefeiert wurden, erntete Hilsdorf auch einige massive Buhrufe.

Nach mehr als 25 Jahren kommt in der Rheinoper Wagners kompletter "Ring des Nibelungen" erstmals wieder auf die Bühne. Hilsdorf führt bei allen vier Teilen Regie. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Axel Kober. Als Wagner-Dirigent ist er regelmäßig Gast bei den Bayreuther Festspielen. 2018 folgen "Die Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung".

(dpa)
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