Gastro-Tipp für Düsseldorf Feine Spezialitäten nach Pariser Rezept

Düsseldorf · Im Lokal Rocaille wird Genuss auf allen Ebenen geboten. Die Auswahl an kleinen Torten und Wein ist enorm.

 Michael Spreckelmeyer und Alexandra Wende führen das Lokal "Rocaille".

Michael Spreckelmeyer und Alexandra Wende führen das Lokal "Rocaille".

Foto: Hans-Juergen Bauer

Wer das Rocaille an der Ecke Weißenburg-/Ulmenstraße betritt, sieht sofort die große Theke. Diese wurde mit Holzbrettern von Weinkisten hübsch verkleidet und ist bestückt mit tollem Gebäck, für das sich das Rocaille mit Recht nicht nur als Café, Bistro und Weinbar, sondern auch als Pâtisserie bezeichnen kann.

Macarons, kleine Torten, Küchleins, Quiches und Cookies sind wahre Augenweiden. Bei der Beschreibung der Zutaten wie Sahne, weiße Schokolade und Vanillecreme hat man das Gefühl, schon beim bloßen Hinschauen neues Hüftgold anzusammeln. Von drohender Gewichtszunahme sollte sich der Gast aber keinesfalls abhalten lassen und unbedingt eines der verführerischen süßen Kunstwerke ordern. Zwar tut es einem etwas leid, diese mit der Gabel zu zerstören, aber solche Skrupel sind schnell vergessen, wenn der erste leckere Bissen im Mund verschwindet.

Kreiert werden die Backwaren von Alexandra Wende, die an der renommierten und über 100 Jahre alten Kochschule "Cordon Bleu" in Paris ihr Handwerk gelernt und die Ausbildung als Jahrgangsbeste im Bereich Pâtisserie abgeschlossen hat. Zusammen mit Michael Spreckelmeyer hat sie das Rocaille eröffnet und bietet neben ihren Süßwaren eine, so sagen sie, "marktfrische Bistroküche mit französischem und toskanischem, aber auch regionalem Einschlag" an. Auf der Speisekarte stehen beispielsweise eine große Scheibe Landbrot, überbacken mit Pilzen und frischen Kräutern (6,50 Euro), eine grobe Bio-Bratwurst mit Kartoffelpüree (zwölf Euro), ein großer Salat mit gebratenen Rinderfiletstreifen (16 Euro), ein Lammkarree mit Kartoffelgratin und Gemüse (26 Euro) und die vegane Quiche mit Kirschtomaten und Mandelmus (neun Euro).

Das Ratatouille mit Poulardenbrust wird auf einem Kartoffelpüreebett serviert. Das Geflügel ist zart und seine Haut knusprig gebraten. Das grob gewürfelte Gemüse ist schön bissfest und raffiniert gewürzt. Allerdings ist das köstliche Gericht mit 18 Euro nicht gerade preiswert. "Wir verwenden nur beste Zutaten. Gerade beim Fleisch achten wir auf die Herkunft und Haltung der Tiere. Das ist viel teurer, schmeckt aber auch viel besser", sagt Michael Spreckelmeyer dazu. Zudem verzichte man bei den Speisen ganz auf vorgefertigte Lebensmittel, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe.

Der Flammkuchen wird in der klassischen Variante (neun Euro), aber auch mit Lachs und Babyspinat (elf Euro) oder mit Pfifferlingen und Speck angeboten. Der Boden hat die perfekte Dicke, ist knusprig und großzügig belegt. Wer will, erhält zu den Flammkuchen für zwei Euro Aufschlag auch ein Glas Hauswein. Wein ist sowieso ein Schwerpunkt des Rocaille, denn Spreckelmeyer betreibt an der Römerstraße mit der "Genussallianz" noch einen Weinhandel und bietet im Rocaille 1000 (!) verschiedene Weinsorten an. Der Preis für das 0,15 Liter Glas startet bei 3,80 Euro und ist nach oben hin weit offen.

Insgesamt 40 Plätze bietet das Bistro, das mit Holzboden, rustikalen Holzplatten auf gusseisernen Tischbeinen und Bänken entlang der Wände gemütlich eingerichtet ist. Ein besonderer Blickfang ist überdies ein großes Gemälde, auf dem viele prominente Künstler und Genussmenschen wie Gérard Depardieu, Campino, David Bowie, Jimi Hendrix und Doro Pesch verewigt sind.

Bei gutem Wetter stehen auf der Straßenterrasse noch zehn Freiluftplätze zur Verfügung.

(RP)
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