Gastro-Tipp Der Pizza-Ofen ist der Hingucker

Düsseldorf · Das Self-Service-Lokal "What's Pizza" bietet gut gemachte Pizza in bester Atmosphäre. Zu den Stammgästen zählt die Handy-Generation.

 Betriebsleiter Dominik Grzeschik zeigt, dass er etwas vom Fach versteht.

Betriebsleiter Dominik Grzeschik zeigt, dass er etwas vom Fach versteht.

Foto: Andreas Endermann

Die Pizza kann nicht neu erfunden werden. Teig, Tomaten, Gewürze, Käse - viel braucht es nicht zu diesem kulinarischen Klassiker. Um als neues Pizza-Restaurant erfolgreich zu sein, ist also etwas Besonderes nötig. "What's Pizza" hat es geschafft. Im Frühsommer öffnete dieses Bruder-Lokal vom nahen Burger-Laden "What's Beef" und hat sich etabliert. Das Besondere an What's Pizza ist Design und Einrichtung. Hingucker sind die große Theke und ein Ofen-Prachtstück mit schier zahllosen gold-schimmernden Mosaiksteinchen. Zum anderen zieht ein langer, für mehr als zehn Personen ausgelegter Tisch in der Mitte des Raumes viele Blicke auf sich. Weitere kleinere Tische gibt es an den großen Fenstern. Das Schwarz der Fliesen und das Grün der großen Rückwand machen eine gute Farbmischung aus. Dazu kommt viel Deko durch Wandbilder, eine dezent gesetzte Mustertapete, tief hängende Lampen und Stühle in unterschiedlichen Farben. Kein Wunder, dass dieses Raumdesign neugierig macht - sogar vom Bürgersteig aus. Viele Passanten bleiben vor dem "What's Pizza" stehen und blicken ins Innere. Viele Jugendliche fotografieren mit dem Handy von außen durch die Glasscheibe.

Wer am großen Tisch einen Platz bekommt, überblickt schnell das Speiseangebot. Es gibt sieben Pizzen: vom Klassiker Margherita (7 Euro) über die Gemüse-Variante (heißt "Tom's green Box", 9 Euro) bis zu Spezialitäten wie "Meatballer" (11 Euro) und "Bianca" (Tomaten, Olivenöl und Kräuter - ohne Käse, 7 Euro). Die Pizza mit neun Scheiben Salami und Umami-Sauce heißt "Cowabunga" (9 Euro), was Comic-Fans bekannt vorkommen sollte: "Cowabunga" ist der Heldenruf der Ninja-Turtles. Individueller geht es unter dem Motto "build your own": Schritt für Schritt nähert sich der Gast seinem Wunsch: Normaler Teig oder Vollkorn? Mozzarella oder Parmesan? Pilze, Oliven oder Exotisches wie Avocado, Algen oder Pinienkerne? Dazu gibt es noch drei Salate (maximal 6 Euro), einige Softdrinks und Biere (bis 4 Euro), eine sehr süße Limonata a la Mamma (4 Euro) sowie einige Sweets (bis sechs Euro) und Kaffee (bis 5 Euro).

Bestellt wird vom Gast am Tresen. Zackig tippt der Mitarbeiter das Gewünschte ein und händigt eine Nummer aus. Wie auf einem Amt zeigt ein großer Bildschirm an, in welcher Reihenfolge die Bestellungen abgearbeitet werden. Schnell erscheint seine Nummer ganz oben und die Pizza kann vom Tresen geholt werden. Die Wartezeit nutzen viele der Besucher für ein Update von Facebook, Instagram und Co: Mädels und Jungs rücken zusammen für ein Handy-Foto und bemühen sich, als Hintergrundmotiv den glitzernden Ofen zu bekommen.

Zu empfehlen sind die Pizza-Klassiker: Die Margherita ist perfekt ebenso wie die Tom's Green Box. Die Cowabunga hingegen erfüllt ihre Erwartungen nicht ganz und wirkt etwas kombiniert. Wer sich für die individuelle Variante entscheidet und die Zutaten selbst kombiniert, muss seiner Sache schon sehr sicher sein. Wer weiß schon, wie eine Zitrone-Avocado-Pinien-Pizza mit veganem Mozzarella schmeckt? Nach gar nichts leider, was so mancher Gast mit frischem Basilikum verbessern möchte, der - und das ist eine nette Idee - auf dem Tisch im Topf wächst und frisch gezupft werden kann. Mit dem Grün sieht die Pizza wenigstens perfekt aus.

Das Konzept von "What's Pizza" ist nicht jedermanns Sache. Einen Service am Tisch gibt es nicht: Die meisten Gäste bringen die Teller selbst weg. Die Tische könnten sauberer sein. Die Preise sind für ein Selbstbedienungsrestaurant etwas zu hoch. Die Pizzen geschmacklich Durchschnitt. Aber die Facebook-, What's-App- und Instragram-Generation legt Wert auf andere Dinge - wie ein Selfie von sich und der Pizza zu machen.

(RP)
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