Düsseldorf David Safier las aus Roman über das Warschauer Ghetto

Düsseldorf · Mit unterhaltsamen Stoffen wurde David Safier zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren: mit Romanen wie "Mieses Karma" oder "Jesus liebt mich" und fünf Millionen verkauften Exemplaren.

 Der Schriftsteller David Safier.

Der Schriftsteller David Safier.

Foto: Roman Raacke

Sein jüngstes, sehr lesenswertes Buch ist nun ein ganz anderer Stoff: "28 Tage lang" erzählt vom Aufstand im Warschauer Ghetto. Safier stellte es in der Zentralbibliothek vor.

Auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sei er nicht wirklich vorbei, betonte der 48-jährige Autor: Er wirke weiter, weil die Kriegsgeneration ihre Traumata an die Kinder und Enkel weitergegeben habe.

So wie seine Eltern: Safiers Vater hat den Holocaust nur durch glückliche Zufälle überlebt, seine Mutter war traumatisiert durch die Bombenabwürfe. "28 Tage lang" hat er geschrieben, um vor allem mit jungen Lesern über die Vergangenheit ins Gespräch zu kommen. Es funktioniert, berichtete der Autor: Er liest oft in Schulen - in vollen Aulen, selbst wenn die Teilnahme für die Schüler freiwillig ist. Seine 16-jährige Heldin ist eine fiktive Figur, aber das, was sie erlebt, ist authentisch. Safier hat genau und mit großem Aufwand recherchiert, über die furchtbaren Lebensumstände im Ghetto und über den Aufstand, der länger dauerte als erwartet: 28 Tage lang konnten Juden Widerstand leisten, obwohl sie kaum bewaffnet waren. Geschrieben hat Safier einen Roman, der beides ist: spannend und sehr bewegend.

(RP)
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