Kultur-Tipp Autoren stellen ihre Werke vor

Düsseldorf · Am Donnerstag wird weltweit der Tag des Buches gefeiert. In Düsseldorf gibt es aber auch außerhalb dieses Tages immer jede Menge Angebote für Literatur-Interessierte.

 Horst Eckert liest am kommenden Freitag in Kaiserswerth aus seinem neuen Roman.

Horst Eckert liest am kommenden Freitag in Kaiserswerth aus seinem neuen Roman.

Foto: Andreas Endermann

Am 23. April ist es wieder so weit: Deutschlandweit feiern Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte den Welttag des Buches. Dieser wurde 1995 von der Unesco ins Leben gerufen - als Feiertag für das Lesen, für Bücher, für die Kultur des geschriebenen Wortes und auch für die Rechte ihrer Autoren. In Düsseldorf kann man an diesem Tag, aber auch an weiteren Terminen hochkarätige Lesungen erleben. Eine Auswahl:

Bei den Jüdischen Kulturtagen im Rheinland liest David Safier am Donnerstag in der Zentralbibliothek aus seinem Buch "28 Tage lang". Der 1966 geborene Autor zählt mit seinen Romanen "Mieses Karma", "Jesus liebt mich" und "Plötzlich Shakespeare" zu den erfolgreichsten Autoren der letzten Jahre im In- und Ausland.

Als Drehbuchautor wurde er für seine TV-Serie "Berlin, Berlin" mit dem Grimme-Preis sowie mit dem "International Emmy" ausgezeichnet. Diesmal spielt seine Geschichte im Jahr 1943 und ist eine spannende und emotionale Erzählung über den Widerstand im Warschauer Ghetto. Dort schmuggelt die 16-jährige Mira Lebensmittel. Als sie erfährt, dass die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden soll, schließt sich Mira dem Widerstand an. Der kann der SS länger trotzen als vermutet. Ganze 28 Tage, in denen Mira Momente von Verrat, Leid und Glück erlebt und in denen sie sich entscheiden muss, wem ihr Herz gehört.

Am Freitag, 24. April, kommt der Düsseldorfer Autor Horst Eckert in die Kaiserswerther Buchhandlung "Lesezeit". Dort wird der mehrfach preisgekrönte Autor seinen neuen Krimi "Schattenboxer" vorstellen. In seinem zweiten Fall muss der Düsseldorfer Hauptkommissar Vincent Veih gegen die eigenen Kollegen ermitteln; und was mit der Jagd auf einen Serienmörder beginnt, führt ihn schließlich in die politische Vergangenheit seiner Mutter, einer bekannten ehemaligen RAF-Terroristin.

Ebenfalls am Freitag liest in der Mayerschen Droste Buchhandlung die Autorin Ute Bales aus ihrem neuen Roman "Großes Ey. Die Lebensgeschichte der Johanna Ey". Darin zeichnet Bales das bewegte Leben von Johanna Ey nach. Diese eröffnet 1907 unter ärmlichen Bedingungen einen Backwarenladen in Düsseldorf. Sie ist 43 Jahre alt und nach einer leidvollen Ehe mit einem Alkoholiker, in der sie zwölf Kinder geboren hat, von denen nur vier am Leben blieben, völlig auf sich allein gestellt. Weil bei ihr Kaffee und Brötchen billig sind, wird der Laden bald zum Treffpunkt von Studenten der nahen Kunstakademie.

Am Sonntag kommt Moritz Kirsch auf Einladung der Heinrich-Heine-Gesellschaft in das Heinrich-Heine-Institut. Anlässlich des 80. Geburtstags seiner Mutter Sarah Kirsch wird er aus dem Nachlass der großen Lyrikerin vortragen. Auf dem Programm steht das Reisetagebuch "Ænglisch", das posthum herausgegeben wurde und im Jahr 2000 entstand. Damals hatte Sarah Kirsch mit ihrem Sohn Moritz eine rund zweiwöchige Reise nach Cornwall und Devon unternommen und ihre Reiseeindrücke in dem Tagebuch festgehalten - und das wie gewohnt in der für sie typisch lyrischen Prosasprache. Sie berichtet über die Reisestationen, die Unterkünfte oder das britische Wetter. Aufmerksam beobachtet Kirsch die Natur während der Reise. Zu Fuß geht es auf die Insel St. Michael's Mount oder durch das Rosamunde-Pilcher-Land. Dazwischen immer wieder die Banalitäten des Reisealltags, von der Morgentoilette bis zu den Radionachrichten. Ihren poetischen Ton verlässt sie aber auch hier nicht. Julia Brabeck

(RP)
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