Düsseldorf Amelie Fried liest humorvoll gegen die Kälte an

Düsseldorf · Das hatten sich die Veranstalter der Buchhandlung Mayersche Droste anders vorgestellt: Am Tag der Lesung von Amelie Fried war die Heizung ausgefallen. Der schön verglaste Raum auf der vierten Etage litt besonders unter dem technischen Malheur. In Jacken und Schals gehüllt erwarteten überwiegend weibliche Gäste den Auftritt ihrer Lieblingsautorin. Auf deren Lesepodest kämpfte ein kleiner Heizlüfter gegen die Kälte an. "Sie dürfen auch gern mal lachen", unterbrach Amelie Fried nach kurzer Zeit ihren Text aus dem neuen Buch "Ich fühle was, was du nicht fühlst".

Man sei doch im Rheinland. Das strahlende Lächeln der Autorin führte dann schnell zur virtuellen Klimaerwärmung. Im Buch geht es um eine Kindheit in den 70er Jahren. Die Eltern sind von Flower-Power infiziert und lassen den Kindern mehr Freiheiten, als sie haben wollen. Teile der Handlung sind mit Frieds eigenen Erinnerungen verwoben. Ein Unterschied zwischen der Autorin und ihrer Protagonistin indes ist deren ganz besondere Begabung.

Der Fachbegriff hierfür ist "Synästhesie". India empfindet alles mit allen Sinnen. "Meine junge Heldin hört Musik und nimmt die Töne als Berührung auf der Haut, auf dem Körper wahr." Die vorgestellten Passagen machten jedenfalls Lust auf den Rest des 400 Seiten starken Buchs.

(cc)
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