Nachruf Künstlerin Rosalie hinterlässt Spuren in der Stadt

Düsseldorf · Eigentlich hieß sie Gudrun Müller. Was vermutlich nur die wenigsten Düsseldorfer wussten. Dafür schlossen sie aber sehr schnell die Kinder Rosalies ins Herz: die Flossis am NRW-Forum.

Bunt und gelenkig schienen sie aus dem Rhein zu krabbeln und sich an der Fassade des NRW-Forums entlang zu hangeln. Die Stadt allerdings tat sich ein bisschen schwer mit den 31 Wasserwesen, die von der Kunststoffindustrie gesponsort für die Messe K geworben hatten.

Dienstleister Klüh hatte sie schließlich gekauft und der Stadt geschenkt, die sie jahrelang in einer Messehalle liegen ließ, immer wieder neue Standorte suchte und verwarf. Als das neue Flossi-Zuhause im Medienhafen gefunden war, kam Rosalie trotzdem zum feierlichen Umzug und enthüllte vom Kran aus die letzte der Figuren.

Bloß den Künstlerkollegen Günther Uecker störten die Flossis vor seinem Atelier, und am Ende zogen die possierlichen Plastikriesen an die Grafenberger Allee - wieder mit Zustimmung ihrer Schöpferin. Die hat der Stadt noch viel mehr hinterlassen als die Flossis. Zum Einstand von Ballettchef Martin Schläpfer schuf die studierte Bühnen- und Kostümbildnerin beispielsweise die Kulissen seiner ersten Uraufführungen an der Rheinoper.

Und vor einigen Monaten erst hat sie die künstlerische Gestaltung des neuen Jugendhospizes übernommen. Sie konnte sie nicht mehr beenden. Nach kurzer Krankheit ist Rosalie am 12. Juni in ihrer Stuttgarter Heimat gestorben. Und die Lichtkünstlerin hat auch dabei an das Düsseldorfer Regenbogenland gedacht - zum Begräbnis nächste Woche hat ihre Familie anstelle von Blumen um Spenden fürs Hospiz erbeten, dessen tief gerührter Freundeskreis ihrer bei der Eröffnung des Neubaus im Juli gedenken wird.

(sg)
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